Neumarkt
Keine Zeit für Heimweh

Verena Häring mit Stipendium des Bundestags ein Jahr in den USA

29.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Als wertvolle Erfahrung verbucht die 17-jährige Verena Häring den USA-Aufenthalt, den sie letztlich Alois Karl verdankt. - Foto: Meyer

Neumarkt (fxm) Im Rahmen des Parlamentarischen-Patenschaftsprogramms (PPP) hat die Neumarkter Schülerin Verena Häring ein Schuljahr in den USA verbracht. In einem Vorort von Chicago besuchte die jetzt 17-Jährige die Metea-Valley-High School.

Flug, Unterbringung, Krankenversicherung, Vor- und Nachbereitungsseminare finanzierte ihr der Deutsche Bundestag. Im Gegenzug leistet der US-Kongress für die amerikanischen Schüler und jungen Berufstätigen, die nach Deutschland kommen, die Zahlungen. Jetzt berichtete die Rückkehrerin dem Bundestagsabgeordneten Alois Karl (CSU) im Bürgerbüro über ihre Erfahrungen. Karl hatte Verena Häring für das Programm vorgeschlagen, an dem 360 Deutsche teilnehmen durften.

Der Alltag für die Gymnasiastin hat wieder begonnen. Sie besucht die 11. Klasse des Willibald-Gluck-Gymnasiums. "Es war alles andere als ein verlorenes Jahr", blickt sie zurück. "Für mich gab es viele neue Erfahrungen, ich habe neue Freunde gewonnen. Die Schule in den USA ist um einiges leichter als hier, es werden auch mehr gute Noten vergeben", war ihr Eindruck. Der Sport wird groß geschrieben. "Ich habe zum ersten Mal Wasserball gespielt", sagt sie und lacht. Und auch viel Praktisches wird angeboten, zum Beispiel Automechanik oder Kinderbetreuung.

In der Gastfamilie gab es kaum Kommunikationsprobleme. Gastvater Kevin, von Beruf Programmierer, hat ein Semester in Deutschland studiert. Er sprach genauso Deutsch wie Gastmutter Amy als freiberufliche Journalistin. Der Familienname Hausman klingt ja auch recht deutsch. Mit den Kindern Katie und Christian, 14 und 12 Jahre alt, hatte Verena Häring viele gemeinsame Erlebnisse. An den Wochenenden wurden häufig Ausflüge gemacht, unter anderem zu den Niagara-Fällen. Die Gastfamilie zeigte der Austauschschülerin Land und Leute. Weihnachten verbrachte die Familie schließlich in South Carolina.

Auch vom Wahlkampf in den USA bekam die Stipendiatin einiges mit. Sie versteht die politischen Systeme in Deutschland und den USA jetzt besser. Über facebook hielt die Neumarkterin ihre Freunde das ganze Jahr über auf dem Laufenden. "Das Jahr in den USA war für mich bereichernd und ich habe mehr an Selbstbewusstsein gewonnen", lautet das Fazit der 17-Jährigen. Alois Karl als Pate ist sich sicher, dass Verena eine ausgezeichnete Botschafterin Deutschlands gewesen ist. "Es bringt viel für das künftige Leben", sagte Karl. Heimweh hatte Verena fast überhaupt nicht, außer vielleicht ein bisschen an Weihnachten. "Dazu hatte ich gar keine Zeit", meinte sie. Ein Wiedersehen mit der Gastfamilie wird es an Weihnachten geben. Dann werden die Hausmans mit den Härings in Pölling gemeinsam feiern und Verena darf deutsche Weihnachtsplätzchen und Stollen kredenzen.