Donauwörth
Keine weiteren Hepatitis-Verdachtsfälle nach Krankenhaus-OPs

17.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:26 Uhr
In der Donau-Ries Klinik steht die Tür zum OP-Bereich ein Stück offen. −Foto: Stefan Puchner/Archiv

Nach der Infektion mehrerer Patienten mit Hepatitis C während Operationen im nordschwäbischen Donauwörth sind bislang keine weiteren Verdachtsfälle bekanntgeworden. Ein ehemaliger Narkosearzt der kommunalen Donau-Ries Klinik soll mindestens fünf Patienten mit der Leberentzündung angesteckt haben.

Der Mediziner hatte selbst die Krankheit. Wie er seine Patienten infiziert haben soll, ist bisher völlig unklar. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den nicht mehr in Donauwörth tätigen Arzt.

Wie das Landratsamt in Donauwörth am Mittwoch berichtete, werden noch in dieser Woche fast 700 weitere Patienten des Anästhesisten ein Informationsschreiben erhalten. Alle Kranken, die zwischen November 2016 und April 2018 von dem Arzt eine Narkose erhalten haben, sollen sich bei ihrem Hausarzt auf Hepatitis C testen lassen. Patienten, die in der fraglichen Zeit in dem Krankenhaus waren und nun keinen Brief vom Gesundheitsamt bekommen, seien nicht betroffen.

Hepatitis-C-Infektionen sind oft langwierig und können zu schweren Folgeerkrankungen wie Leberzirrhose und Leberkrebs führen. Normalerweise erfolgt die Ansteckung über Blut. Nach Angaben des Gesundheitsamtes gibt es inzwischen gute Therapiemöglichkeiten gegen Hepatitis C, in manchen Fällen heilt die Krankheit auch unerkannt von selbst wieder aus.

Information für Patienten

Deutsche Leberhilfe zu Hepatitis C

dpa