Keine Spitzennoten

Ein Kommentar von Bianca Hofmann

03.12.2019 | Stand 02.12.2020, 12:28 Uhr

Besser zu sein als der Durchschnitt reicht nicht.

Die Sorgenfalten in den Gesichtern von Bildungspolitikern und Wirtschaftsvertretern nach den mittelmäßigen Ergebnissen der jüngsten Pisa-Studie sind berechtigt. Die Leistungen der deutschen Schüler sind in allen getesteten Bereichen gesunken. Ein schlechtes Zeugnis für das deutsche Schulsystem.

Platz 20 von 77 klingt im ersten Moment nicht dramatisch, aber Bildung ist und bleibt der wichtigste "Rohstoff" unseres Landes. Unsere Wirtschaftsnation braucht gut gebildete und ausgebildete Fachkräfte. Gerade naturwissenschaftliche und mathematische Kenntnisse sind in Zeiten der Digitalisierung immer stärker gefragt. Länder wie China, Polen und die USA haben Deutschland überholt. Ein schlechtes Zeichen für eine Nation, die in Sachen Innovation und Technik weiter ganz vorne mit dabei sein möchte.

Es ist längst überfällig, den Rotstift in der Bildungspolitik zur Seite zu legen und zu investieren. Es braucht mehr qualifizierte Lehrer statt Aushilfskräfte und Quereinsteiger. Außerdem sollten Tageslichtprojektoren endgültig durch moderne Technik und neue Unterrichtsformen ersetzt werden. Ein guter Lehrer ist kein Alleinunterhalter, sondern ein Pädagoge, der die Schüler dazu animiert, selbstständig zu denken. Hier sollten wir von den Ländern lernen, die uns abgehängt haben. Estland, Finnland und Schweden können unsere Vorbilder sein. Dort beginnt Bildung in einer altersgerechten und spielerischen Form schon im Kindergarten. In China dagegen, bei der Pisa-Studie ganz vorne, wird mit Drill und Druck gelehrt. Ein Stil, den wir als Demokratie nicht nachahmen sollten.