Keine Sensation mehr

Kommentar

28.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:52 Uhr

Es gab Zeiten, da haben Hiobsbotschaften von der größten Baustelle der Republik für Wirbel gesorgt. Lang ist's her.

Eine Sensation wäre es gewesen, wenn die jüngste Meldung gelautet hätte: "Termin für die Eröffnung des Hauptstadtflughafens wird gehalten." So aber wird von Experten lediglich bestätigt, was die Spatzen von den Dächern pfeifen: dass sich die geplante Eröffnung des Berliner Pannenflughafens BER erneut nach hinten verschiebt.

Immerhin: Der Regierende Bürgermeister Michael Müller hat bereits eingestanden, dass der Starttermin womöglich erst 2018 sein wird. Oder vielleicht doch 2019? Dann müsste der Flughafen Tegel für acht Milliarden Euro umgebaut werden, weil dann ein strengerer Lärmschutz gilt. Längst wird darüber spekuliert, dass der Bau draußen in Schönefeld gar nicht mehr zu retten ist.

BER-Aufsichtsrat Rainer Bretschneider hat solche Berichte als Scherz abgetan. Doch ist den Bürgern das Lachen vergangen. Ihnen ist nicht zu vermitteln, was im Brandenburger Sand vor sich geht. Empörend ist auch die Heimlichtuerei. Doch das passiert eben, wenn man Politiker zu Aufsehern macht, die zwar meinen, alles zu können, die aber von Mammutprojekten keine Ahnung haben.