München
Keine Party geplant

Bayern stellen sich nicht auf vorzeitigen Titelgewinn ein – Sie konzentrieren sich nur auf Gegner Mainz 05

21.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:55 Uhr

München (DK) Nur, wenn Dortmund und Schalke mithelfen, wird der FC Bayern am Samstag bereits Meister. Doch so recht darauf eingestellt hat man sich in München nicht. Eine Feier ist nicht geplant. Die Bayern sind nicht vorbereitet. Pep Guardiola, der Trainer, war überhaupt nicht im Bilde. Ja, kann es denn sein? Keine Vorkehrungen getroffen? Nichts in der Hinterhand für den Fall der Fälle, für die Meisterschaft Nummer 24? Man mag es kaum glauben.

Womöglich haben die Bayern am Freitag an der Säbener Straße auch geflunkert, als sie beteuerten, sie würden ja nicht einmal damit rechnen, dass es schon diesen Samstag nach der Auswärtspartie beim FSV Mainz (15.30 Uhr) so weit ist. Nur deshalb, weil man nicht sein eigener Herr ist? Weil ein Sieg gegen die Mainzer nicht genügen würde zur frühesten Meisterschaft der Bundesliga-Geschichte? „Es hängt nicht hundertprozentig von uns ab, sondern auch von Dortmund und Schalke“, meinte Guardiola, „wir wollen einfach im Rhythmus bleiben und unsere Spiele gewinnen.“ Auch die Spieler machten auf Understatement. „Wir wollen ein gutes Spiel machen, das ist das einzige, was zählt“, sagte Arjen Robben. Dass sie auch im 51. Bundesligaspiel hintereinander ungeschlagen bleiben und dass sie womöglich ihren 18. Sieg in der Liga hintereinander einfahren – daran zweifeln sie logischerweise nicht. Aber dass zeitgleich Borussia Dortmund in Hannover und auch der FC Schalke sein Heimspiel gegen den Tabellenletzten Eintracht Braunschweig nicht gewinnen, kann sich in München niemand vorstellen.

Also ist auch keine Party geplant. Nicht mal die Teilnehmerliste wäre vollzählig. Ein Vip-Gast wie Guardiolas Lieblingsspieler Thiago bleibt wegen einer leichten Oberschenkelblessur sogar in München. Guardiola nimmt auch nur 18 Spieler mit nach Mainz, es wird keinen „Betriebsausflug“ des gesamten Kaders geben. Wenn, dann könne man ja immer noch am Abend nach der Rückkehr in München spontan zusammen kommen. In kleiner Runde. Ein Feierverbot hat Guardiola jedenfalls nicht ausgesprochen: „Wenn es passiert, müssen die Spieler auch feiern. Aber sie sind intelligent und wissen, in zwei Wochen ist das Champions-League-Viertelfinale.“

Vorher stehen drei Bundesliga-Partien an. Erst Mainz, am Dienstag in Berlin gegen die Hertha, kommenden Samstag das Heimspiel gegen Hoffenheim. Für die Fans wäre das die beste Alternative – zu Hause vor fast 70 000 Fans. Doch gewinnen die Bayern in Mainz und in Berlin, kann die abgeschlagene Konkurrenz machen, was sie will. Es sei „egal“, wann es passiert, betonte Guardiola. Auch die Rekordjagd ist ihm einerlei. Gelingt es in der Zwei-Spiele-Frist hätte man den Rekord der Heynckes-Truppe aus dem letzten Jahr (28. Spieltag, durch das 1:0 am 6. April in Frankfurt) unterboten.

Vor einer möglichen, wenn auch dezenten Feier, kommen jedoch die Mainzer mit Trainer Thomas Tuchel. „Mainz hat nur eines seiner letzten elf Bundesligaspiele verloren. Das bedeutet, dass das eine gute Mannschaft ist“, lobte Guardiola den Gegner. Nur kein Schlendrian! Nur kein Laissez-faire! Denn: Je früher die Bayern die Liga und den 24. Meistertitel abgehakt haben, desto eher können sie sich auf das Champions-League-Viertelfinale konzentrieren. Und rotieren.