Keine Panik auf der Titanic

10.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:20 Uhr

Die Titanic steht für eines der schlimmsten Unglücke der Neuzeit. Rund 1500 Menschen starben, als der Riesendampfer am 15. April 1912 einen Eisberg rammte und unterging. Seither ist die Titanic ein Mythos – auch in der Türkei. Denn dort trägt ein nobles Fünf-Sterne-Hotel den Namen des Schiffes.

Dass sich nun ausgerechnet dort der Bundesliga-Abstiegskandidat VfB Stuttgart für Vorbereitung auf die Rückrunde einquartiert hat, ist allerdings doch erwähnenswert. Schließlich ist damit sämtlichen Wortspielen Tür und Tor geöffnet. Bereitet sich der Traditionsverein in der Titanic auf den Untergang, also sprich den Abstieg in die 2. Liga, vor? Oder zeugt es von Zweckoptimismus, wie es der Schlagerbarde Jürgen Drews in einem Lied singt: „Keine Panik auf der Titanic. Land in Sicht, wir sterben nicht“? Sicher ist: Den Sinn für Humor – trotz der angespannten sportlichen Lage – ist den Schwaben nicht abzusprechen. Schließlich haben sie die mitgereisten Journalisten im nahegelegenen Hotel mit dem dazu passenden Namen „Sirene“ untergebracht. Werden sie also mit ihren kritischen Berichten die Alarmglocken der Verantwortlichen schrillen lassen? Möglicherweise. Aber zumindest ein Punkt stimmt hoffnungsfroh: In der Türkei hat es derzeit 15 Grad. Einen Eisberg sucht man bei diesen warmen Temperaturen also vergebens. Timo Schoch