Hilpoltstein
Keine Medaillen, aber auch keine Enttäuschung

Hilpoltsteins Tischtennisasse Alexander Flemming und Nico Christ scheitern bei deutscher Meisterschaft im Achtelfinale

08.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:34 Uhr

Egal, wie sie sich auch strecken und mühen: Den drei Hilpoltsteiner Tischtennisassen Alexander Flemming (oben), Nico Christ (links, im Achtelfinale gegen Nationalspieler Benedikt Duda) und Dennis Dickhardt (rechts im blauen Trikot, mit seinem Doppelpartner und ehemaligen TV-Teamkollegen Arne Hölter) ist bei der deutschen Meisterschaft in Chemnitz erstmals seit 2012 keine Medaille vergönnt - Fotos: Erik Thomas

Hilpoltstein/Chemnitz (HK) Erstmals seit 2012 sind Hilpoltsteins Tischtennisasse ohne Medaille von der deutschen Meisterschaft zurückgekehrt. Scheiterte Dennis Dickhardt überraschend schon in der Vorrunde, waren auch für Alexander Flemming und Nico Christ die Titelkämpfe in Chemnitz schon am Samstag zu Ende.

Dabei hatte sich das TV-Trio angesichts der erfolgreichen Ausbeute in den vergangenen beiden Jahren – Alexander Flemming und Nico Christ holten ein Mal Gold, ein Mal Silber und zwei Mal Bronze – und des anhaltenden Höhenflugs in der 3. Bundesliga Süd im Vorfeld durchaus Hoffnungen auf eine weitere Überraschung machen dürfen. Bei der 83. deutschen Meisterschaft war den Hilpoltsteinern jedoch das Losglück nicht hold. Somit war für beide diesmal schon im Achtelfinale gegen die beiden Nationalspieler Steffen Mengel und Benedikt Duda Endstation.

„Es hat zwar nicht zu einer Medaille gereicht, aber vor allem Alexander Flemming und Nico Christ haben wieder gezeigt, dass sie mit der deutschen Spitzenklasse mithalten können“, bilanzierte Hilpoltsteins Teammanager Bernd Beringer das Abschneiden seiner Schützlinge bei den Titelkämpfen am vergangenen Wochenende. „Beide haben großartige Spiele abgeliefert und jeweils nur ganz knapp verloren. Nur das frühe Ausscheiden von Dennis Dickhardt war so nicht vorgesehen.“

Hilpoltsteins Nummer eins Alexander Flemming, der durch die Absage von Bastian Steger kurzfristig dem schweren Gang durch die Vorrunde entronnen und damit direkt für die Hauptrunde gesetzt war, bezwang in der 1. Runde noch Björn Helbing vom Zweitligisten Borussia Dortmund mit 4:2 Sätzen. Doch dann bekam es der 27-jährige Publikumsliebling in der mit 2500 Zuschauern besetzten Chemnitz-Arena im Achtelfinale mit dem an Position zwei gesetzten Steffen Mengel, dem Titelgewinner von 2013 und der Nummer 27 der aktuellen Weltrangliste zu tun, dem er zwar viel Mühe bereitete und alles abverlangte, sich letztlich aber doch in sechs Sätzen geschlagen geben musste. „Es hat richtig Spaß gemacht mit dieser Unterstützung“, sagte Flemming nach seiner Niederlage.

Am 26-jährigen Nationalspieler vom TTC Bergneustadt, dessen Leistungskurve in den vergangenen Jahren immer steiler nach oben ging, und dessen Partner Benedikt Duda scheiterte Flemming dann auch noch unglücklich im Doppel an der Seite seines langjährigen Partners Jörg Schlichter. Im Viertelfinale unterlagen die zweifachen deutschen Meister von 2009 und 2013 dem an Position zwei gesetzten Duo mit 1:4 Sätzen und verpassten somit auch die Bronzemedaille. Mengel/Du-da, die gestern den Doppeltitel holten, gewannen ihre vier Sätze allesamt erst in der Verlängerung. Zuvor hatten Flemming/ Schlichter nach einem Freilos in der ersten Runde noch Deniz Aydin (Hertha BSC Berlin) und Sebastian Stürzebecher (TTC Düppel) klar bezwungen.

Auch für Nico Christ, der sich seit Wochen in einer herausragenden Verfassung präsentiert, hätte die Auslosung durchaus besser laufen können. Schließlich hätte dem 33-Jährigen im Viertelfinale ein Duell mit Timo Boll, der aktuellen Nummer neun der Weltrangliste, gewunken. Zu diesem besonderen und keines-wegs alltäglichen Aufeinander-treffen mit dem deutschen Tischtennis-Superstar, der am Sonntag seinen zehnten Titel holte und damit alleiniger Rekordchampion ist, kam es dann allerdings nicht. Nachdem er in der ersten Runde noch Erik Schreyer vom Ligakonkurrenten Post SV Mühlhausen deutlich mit 4:1 bezwang, gelang es Hilpoltsteins Nummer zwei gegen Nationalspieler Duda vom TTC Schwalbe Bergneustadt in zwei Sätzen nicht, eine komfortable Führung ins Ziel zu bringen und verlor letztlich knapp in sechs Sätzen.

Im Doppel war Christ und seinem Partner Lennart Wehking vom 1. FC Köln, immerhin Bronzemedaillengewinner 2014, diesmal nicht einmal ein Sieg vergönnt. Nach einem Freilos in Runde eins mussten sie sich Liang Qui (TTC Frickenhausen) und Jens Schabacker (TTC Ober-Erlenbach) völlig überraschend mit 1:3 geschlagen geben.

Ein gebrauchtes Wochenende erwischte unterdessen der dritte Hilpoltsteiner im Bunde, Dennis Dickhardt. Der Pilot erlebte bereits am Freitagabend eine Bruchlandung und schied in der Vorrunde aus. Schon in seiner ersten Partie geriet er in heftige Turbulenzen, unterlag Alexander Fischer vom Oberligisten TTC Wehrden mit 1:3 und stand schon mit dem Rücken zur Wand. Denn mit dem ehemaligen Jugendnationalspieler Liang Qui sollte der schwerste Brocken in dieser schweren Gruppe noch kommen. Nach einer weiteren 1:3-Niederlage war das vorzeitige Aus dann auch besiegelt. Da half auch der abschließende 3:1-Sieg über Marcus Hilker (Füchse Berlin) nichts mehr.

Immerhin zu einem weiteren Sieg reichte es für Dickhardt im Doppel mit dem ehemaligen Hilpoltsteiner Arne Hölter, der seit über einem Jahr für die Füchse Berlin spielt. Nach ihrem knappen Fünfsatzsieg über Daniel Cords (SV Siek) und Frederik Spreckelsen (TSV Schwar-zenbek) war dann aber auch schon in der nächsten Runde Endstation, als sie Zoltan Fejer-Konnerth (TTC Zugbrücke Gren-zau) und Lars Hielscher (Post SV Mühlhausen), der im Vorjahr mit Bastian Steger den Titel holte, glatt mit 0:3 unterlagen. „Alles aber kein Beinbruch“, sagte Bernd Beringer. „Denn am Sonntag zählt es!“