SPLITTER
Keine langen Transportwege

Rennertshofener Gemeinderat stimmt Kiesabbau für Polder in Riedensheim zu - iKommZ-Satzung mit drei Gegenstimmen angenommen

20.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:12 Uhr
Zwischen Bagger und Dorf wird ab August gegraben: Für den Polderbau benötigter Kies wird unter den Feldern direkt bei Riedensheim gewonnen. −Foto: Foto: S. Hofmann

Rennertshofen (bas) In Rekordzeit hat der Rennertshofener Marktgemeinderat am Dienstag seine jüngste Sitzung abgehalten.

Nach nicht einmal einer halben Stunde war der öffentliche Teil bereits beendet - obwohl mit dem Polder Riedensheim und dem iKommZ zwei Dauerthemen auf der Agenda standen.

Beide Tagesordnungspunkte waren allerdings harmlos, was den Diskussionsstoff betraf. Größte Nachricht des Dienstagabends war, dass die Riedensheimer, die bereits arg unter dem Schwerlastverkehr im Zuge der Polderbaustelle zu leiden haben, zunächst nicht auch noch zusätzlich belastet werden. Denn zukünftiger Baustoff für das Hochwasserschutzwerk hat einen sehr kurzen Transport - er kommt direkt aus Riedensheim. Es handelt sich um Kies, der für die weiteren Bauabschnitte gebraucht wird. Das Wasserwirtschaftsamt hatte als Vertreterin des Freistaats Bayern, der Bauherr ist, beantragt, das Material direkt südöstlich von Riedensheim aus dem Boden zu holen. Ein entsprechendes Vorkommen war auf Flächen entdeckt worden, die dem Freistaat gehören und auf denen die bisherigen Pachtverträge mit Landwirten für das Jahr 2018 deshalb nicht verlängert worden waren. Insgesamt sollen den beiden Flächen zwischen August 2018 und August 2019 52000 Kubikmeter Kies entnommen werden. Die entstehenden Löcher werden in der Landschaft nicht bleiben, denn Auelehm wird in gleicher Menge beim Deichbau abgetragen. "Wird das also wieder restlos verfüllt? ", wollte Gemeinderat Johann Muschler (OPR) wissen. "Es wird so hergestellt, wie es war", lautete die Antwort des Rennertshofener Bürgermeisters Georg Hirschbeck (CSU). Er bejahte auch die Frage Heinrich Müllers (SPD), ob der ausgetauschte Boden bei der Wiederauffüllung auch fachgerecht verdichtet werde.

Bereits mehrmals wurde im Rennertshofener Marktgemeinderat der geplante Zusammenschluss iKommZ - das Unternehmen zur interkommunalen Zusammenarbeit - diskutiert (wir berichteten). Am Dienstag nun kam es zur Abstimmung über die finale Satzung, bei der sich noch redaktionelle Änderungen ergeben hatten. Ludwig Bayer (FW) sah das Skript aber immer noch als stellenweise zu ungenau formuliert an und hakte nach: "Kann der Vorstand auch nur eine Person sein? ". Bürgermeister Hirschbeck antwortete: "Das kann sein, wird es aber nicht. Das sind aber Sachen, die alle in den letzten Sitzungen vorbesprochen wurden. " Er legte Bayer nahe, einfach gegen die Satzung zu stimmen, wenn er immer noch nicht einverstanden sei.

Dies tat er dann, wie auch zwei weitere Gemeinderatsmitglieder. Die Mehrheit sprach sich allerdings für die Satzung aus und ebnete dem Kommunalunternehmen, an dem sich sieben Gemeinden, sechs davon im Landkreis, beteiligen wollen, den Weg.