Ingolstadt
Keine Ausreden bei schlechter Leistung

Ex-Zehnkämpfer Frank Busemann erklärt beim Wirtschaftsempfang der IHK sein Erfolgsrezept

23.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:04 Uhr

Frank Busemann erklärte den Gästen, wie Rückschläge motivieren können. - Foto: Oppenheimer

Ingolstadt (DK) Bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta gewann Frank Busemann im Zehnkampf die Silbermedaille. Gestern war der ehemalige Leichtathlet zu Gast bei der IHK Ingolstadt, um den Besuchern des Wirtschaftsempfangs Tipps für erfolgreiches Handeln zu geben.

Fritz Peters, Vorsitzender des IHK-Forums Ingolstadt, hatte seine Rede beim gestrigen Wirtschaftsempfang - dem ersten in der Region Ingolstadt - genau auf den Gast abgestimmt. Die Herausforderungen in der Region seien so vielfältig wie "die Disziplinen im Zehnkampf", sagte Peters. Ein Dauerproblem sei der Fachkräftemangel.

Sportler bräuchten gute Trainingsbedingungen und moderne Wettkampfstätten, um ihre Leistung abrufen zu können, so Peters. "Was für Athleten die Trainingszentren, Sporthallen und Stadien sind, ist für unsere Region die Infrastruktur." Themen, die ihm in der Region am Herzen lägen, seien: mehr bezahlbarer Wohnraum, schnelleres Internet, mehr Gewerbeflächen und eine bessere Verkehrsinfrastruktur.

Anschließend bat er den Ex-Olympioniken und Silbermedaillengewinner Frank Busemann auf die Bühne. Der Titel des Vortrags des 42-Jährigen lautete "Aufgeben gilt nicht". Er versuchte den Gästen zu vermitteln, wie sie sein Erfolgsrezept aus dem Sport auch für ihr Geschäft nutzen könnten. Busemann ist absoluter Routinier, was das Sprechen vor Publikum angeht - er arbeitet schon seit vielen Jahren als Sportexperte fürs Fernsehen. Vor allem mit witzigen Anekdoten aus seiner Zeit als Leichtathlet gewann er schnell die Gunst der Zuhörer.

Letzten Endes seien es besonders die bitteren Momente gewesen, die ihn immer wieder zu neuen Bestleistungen angespornt hätten, erklärte der Sportler des Jahres 1996. Unzählige Verletzungen hätten ihn immer wieder zurückgeworfen - auch in den Monaten vor seinem Medaillengewinn bei Olympia. Doch er habe sich durchgebissen.

Ein zentraler Rat von Busemann: Man solle nicht zu viel Zeit darauf verwenden, Schwächen auszumerzen. Viel wichtiger sei es, seine Stärken besser zu nutzen. "Wir müssen mit dem glänzen, was wir können". Und: keine Ausreden bei schlechten Leistungen. Diese Ehrlichkeit hätten etwa Journalisten an ihm geschätzt.

Vor allem aber vermittelte er die Botschaft, nie aufzugeben und auch mal ein Risiko einzugehen. Nicht nur, weil man dann am Ende die Chance auf einen großen Triumph hätte - sondern vor allem deshalb, weil man sich im Rückblick nichts vorzuwerfen habe. Wichtig sei, dass man am Ende nie sagen müsse: "Ach, hätte ich nur damals dies oder jenes gemacht."

Auch für alle, die Profisportler werden wollen, hatte Busemann einen Tipp: Auf jeden Fall ein zweites Standbein zu haben, falls es nicht klappe. Busemann hat einst Bankkaufmann gelernt - bei der Sparkasse Dortmund.