Hohenwart
Keine Änderung bei der Planung

Trotz Beschwerdebrief: Neuer Wertstoffhof für Hohenwart soll am geplanten Standort gebaut werden

31.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:50 Uhr

Hohenwart (PK) Ein Beschwerdebrief ist bei der Gemeinde Hohenwart wegen der geplanten Verlegung des Wertstoffhofs eingegangen.

Unter anderem hieß es darin, dass der Markt auf ältere Menschen ohne Fahrzeug keine Rücksicht nehmen würde. Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung am Montagabend, an der bisherigen Planung festzuhalten. Und Bürgermeister Manfred Russer (CSU) kündigte Abhilfe an.

Die Entscheidung, den Recyclinghof in eine Auffahrtsschleife zur B300 beim Ortsteil Thierham zu verlegen, hatte sich der Gemeinderat nicht leicht gemacht. "Es war keine Nacht- und Nebelentscheidung", betonte Russer. Das Projekt laufe schon mehrere Jahre. Er fasste nochmal zusammen, warum die Verlegung notwendig ist: "Wir müssen etwas tun, weil die räumlichen Verhältnisse nicht ausreichen und die verkehrssichere Anbindung alles andere als gut ist. "

Auch die aktuelle Lage des Recyclinghofs zwischen der Wohnbebauung sprach der Bürgermeister an: "Die Anlieger haben ein Recht darauf, dass man Abhilfe schafft von der Belastung. " An vier Tagen pro Woche ist der Recyclinghof geöffnet, dazu kommt das Wechseln und Abholen der Container.

In dem Beschwerdebrief wird der Gemeinde unter anderem vorgeworfen, dass sie bei der geplanten Verlegung nicht auf die Belange älterer Menschen, die kein Auto haben, Rücksicht nimmt. Ähnliche Fälle werde es auch in den Ortsteilen geben, sagte Russer. Als Abhilfe kann er sich vorstellen, eine Art Nachbarschaftshilfe zu organisieren.

Außerdem ist die Gemeinde gerade dabei, einen Radweg nach Pfaffenhofen zu konzipieren. "Die Grunderwerbsverhandlungen laufen demnächst an", informierte Russer den Gemeinderat. Bis zur Eröffnung des Recyclinghofes werde der Radweg aber nicht zu schaffen sein, meinte der Bürgermeister weiter.

Grundsätzlich vertrat er die Meinung: "Ich denke, die Entscheidung, die wir getroffen haben, ist die richtige. " Nachdem die Planung für den neuen Recyclinghof weit fortgeschritten ist, will Russer keinen Rückzieher machen. Dem schloss sich der Gemeinderat einstimmig an. Momentan teilen sich Recycling- und Bauhof sowie die Feuerwehr eine rund 4500 Quadratmeter große Fläche. Auf dem neuen Areal werden Recyclinghof und Grüngutannahme alleine eine Fläche von 7500 Quadratmeter haben.

Zu wenig Druck und damit nicht genügend Wasser gibt es bei der Löschwasserversorgung in den Ortsteilen Weichenried und Englmannszell. Zur Lösung des Problems muss ein Verteilerschacht umgebaut werden. Aus technischen Gründen sei hier durch eine Verengung der Rohrleitungen der Wasserdruck reduziert worden, erläuterte Stefan Eckerl, Wassermeister des Wasserzweckverbands Paartal, dem Gemeinderat. Den rund 25000 Euro teuren Umbau der Verteilung wird der Zweckverband in Auftrag geben. Die Kosten trägt die Gemeinde. Eventuell übernehme der Zweckverband auch einen Teil davon, meinte Russer, der auch Zweckverbandsvorsitzender ist. Der Umbau soll so schnell wie möglich über die Bühne gehen. Für die Löschwasserversorgung plant der Markt, an der Paar Saugleitungen anzubringen, die im Ernstfall aktiviert werden können.

Bei der Renovierung der Treppe auf den Klosterberg soll außerdem eine Leitung verlegt werden, damit die Feuerwehr bei einem Einsatz nicht aufwändig eine Rohrleitung rund um den Berg herum aufbauen muss. Eine ähnliche Lösung kann sich Russer auch für Weichenried, Englmannszell und Eulenried vorstellen. "Zug um Zug" will die Gemeinde das abklären.
 

Gerlinde Drexler