Thalmässing
Kein Zuschuss der Kommune für Läufershirts

Bürgermeister verweist auf Gleichbehandlung und fürchtet Präzedenzfall

28.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:15 Uhr

Thalmässing (al) „Wir repräsentieren Thalmässing.“ Paula Medl (FW) hat in der jüngsten Sitzung des Marktrats genau gesagt, warum der Lauftreff des TV 06 Thalmässing die Kommune um einen Zuschuss für neue Läufershirts bittet. Denn diese Shirts seien nicht für die Ausstattung eines Vereins gedacht, sondern für die 170 Läufer, mit denen sich die Marktgemeinde Thalmässing am Landkreislauf beteiligt.

Mit fünf Mannschaften schicke die Gemeinde beim Landkreislauf das größte Team ins Rennen. „Das ist keine Vereinsveranstaltung“, machte ihr Fraktionskollege Torsten Hahn, Vorsitzender des TV 06 Thalmässing noch einmal deutlich. „Da sind Läufer aus jedem Gemeindeteil vertreten.“ Aus diesem Grund konnte sich auch Heinz Müller (CSU) eine finanzielle Unterstützung durch die Kommune in Höhe der üblichen sieben Prozent Zuschuss zu Vereinsinvestitionen vorstellen.

Bürgermeister Georg Küttinger erinnerte daran, dass die Blaskapelle Thalmässing 2004 einen Zuschuss für ihre Vereinskleidung beantragt, aber nicht bekommen habe. Aus Gründen der Gleichbehandlung sei dieser Antrag damals abgelehnt worden. Wenn die Läufershirts bezuschusst würden, dann müsste das auch für die Shirts der Feuerwehrjugend gelten, forderte gleich Erwin Schneider (TL). „Wir repräsentieren auch Thalmässing überörtlich.“ „Wir geben tausende von Euro für Schilder an der Autobahn aus“, sagte Torsten Hahn. „Wir wollen Thalmässing attraktiv machen. Wie sollen wir das tun ohne Werbung“, fragte er. Hahn konnte sich vorstellen, dass zumindest die Kosten für den Wappendruck von der Kommune übernommen werden. Die Kosten zwar schon zu deckeln, aber auch den Mut zu haben, hier zu fördern und woanders einmal Nein zu sagen, forderte Heinz Müller. „Es geht hier um Gesamt-Thalmässing.“ „Jeder repräsentiert Thalmässing nach außen“, widersprach Küttinger und pochte auf die damalige Ablehnung des Zuschusses für die Blaskapelle.

Martin Hauke (TL) sprach sich dafür aus, nicht in die Bezuschussung von Vereinskleidung einzusteigen und Peter Hauke (TL) befürchtete, dass dann jeder Verein das Wappen auf T-Shirts drucke, wenn das nichts koste.

„Ich sehe die Gefahr, dass wir aus dem Beschließen, wer kriegt was für das Wappen, nicht mehr herauskommen“, sagte Eva Dorner (TL). „Dann machen wir also lieber keine Öffentlichkeitsarbeit, nur damit man keinen Ärger hat“, sah das Paula Medl ganz anders.

Erwin Schneider zog seinen Antrag, den Wappendruck zu bezuschussen zurück und schlug stattdessen einen Zuschuss für das Abschlussfest nach dem Landkreislauf vor. „Das ist wieder das Gleiche“, seufzte Peter Schmehling (TL) entnervt. Für diesen Antrag stimmten nur zwei Mitglieder des Marktrats. Eine Pattsituation gab es beim Antrag von Paula Medl, die Kosten von 3,50 Euro pro Wappen für die 170 Shirts zu übernehmen. Neun Mitglieder wollten die 595 Euro Zuschuss geben, neun nicht. Damit war auch dieser Antrag abgelehnt.

Torsten Hahn hatte vor der Abstimmung vorsorglich gefragt, ob die Läufer unter den Mitgliedern des Marktrats überhaupt mitstimmen dürften. „Wenn wir die alle rausschicken, sind wir nicht mehr beschlussfähig“, hatte daraufhin der Bürgermeister mit Blick in die Runde festgestellt.

Der Idee von Heinz Müller, doch das Sitzungsgeld für die Läufershirts zu spenden, ist zumindest ein Mitglied des Marktrats gefolgt.