Berching
Kein Strand für Berching

Stadtrat befasst sich mit der Verschönerung des Ortes

21.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:22 Uhr

Berching soll noch schöner werden: Der Stadtrat hörte sich die Vorschläge von zwei Fachleuten an. Unter anderem soll die Innenstadt verkehrsberuhigt werden. - Foto: Karg

Berching (aka) Ein Strand mitten in der Stadt mit Sand, Sonnenschirmen und Liegen: Er hätte Glanzpunkt des Berchinger Sommers werden können. Doch der Berchinger Stadtrat konnte sich in seiner jüngsten Sitzung nicht mit diesem Vorschlag von Stadtplanerin Petra Schober anfreunden.

Die Münchner Architektin, die mit der integrierten Stadtentwicklung im Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ (ISEK) beauftragt ist, hatte dem Gremium vorgeschlagen, im August beim Kaufhaus Hutter einen „Stadtstrand“ aufzuschütten mit allen, was dazugehört. Im nahen Stadtbach hätte man die Füße kühlen können, nebenan befindet sich eine Eisdiele, in unmittelbarer Nähe sind mehrere Wirtshäuser. Aber nach intensiver Beratung konnte sich der Stadtrat nicht mit diesem Gedankenspiel anfreunden.

Sitzung abgebrochen

Kurz darauf schlug Roland Meyer vor, den öffentlichen Teil der Sitzung abzubrechen. Der vierstündige Sitzungsmarathon einschließlich eines fast zweistündigen Rundgangs in drückender Hitze habe ihn und seine Kollegen so gefordert, dass es schwer geworden sei, noch einen klaren Gedanken zu fassen. Die Sitzung wurde abgebrochen, wichtige Punkte wurden verschoben.

Petra Schober und ihr Kollege Josef Garnhartner hatten Bürgermeister Ludwig Eisenreich (CSU) und die Stadträte bei ihrem Rundgang auf Dinge hingewiesen, die ihnen aufgefallen waren. Sie hatten sich Gedanken gemacht, wie man Berching lebenswerter und zugleich attraktiver machen könne. So soll die Wehrmauer aus dem 15. Jahrhundert auf der Außenseite von den Bäumen und Sträuchern befreit werden, „langfristig“ auch von Bauobjekten wie Garagen oder Holzschuppen. Damit könnte der Blick hingelenkt werden auf die historischen Mauern und Türme. Wenig attraktiv fanden die Städteplaner den Parkplatz am Stadtgraben beim Fachgeschäft Frey. Wenn ein Tourist hier sein Auto abstellt, dann sei sein erster Eindruck von Berching nicht optimal. Des Weiteren müsse der Steintrog, der das Bächlein Sulz in einen tiefen Graben zwängt, baulich verändert werden, so dass an diversen Stellen ein Zugang möglich wird, wo Kinder spielen oder sich Erwachsene aufhalten können.

Den freien Blick auf das wertvolle Innenstadtensemble verhindern außerdem die Rotdornbäume, die entlang des Stadtbaches gepflanzt wurden. Schober will diese entfernen und nur einige wenige dominante hochstämmige Laubbäume zulassen. Die Straßen seien viel zu breit angelegt, sie müssten verengt werden um mehr Raum zu gewinnen, so dass der Platzcharakter eindeutig hervortritt. Dann könnten auch die Gaststätten viel mehr Außenbewirtschaftung betreiben. Zudem muss nach Überzeugung von Schober sukzessive dafür gesorgt werden, dass sich alte Menschen und junge Familien mit Kinderwagen oder Frauen mit hohen Absätzen problemlos in der Innenstadt bewegen können.

Neuer Standort

Schließlich sprach sich die Städteplanerin dafür aus, das Kriegerdenkmal in den Bereich der Lorenzkirche zu versetzen. Beschlossen wurde nach der intensiven Beratung als „sogenannte Impulsprojekte“, dass in der Pfarrgasse in der Berchinger Vorstadt ein Durchbruch durch die alte Wehrmauer getätigt wird, damit eine Verbindung zwischen dem Ludwigskanal und dem RMD-Kanal ermöglicht wird.

Außerdem solle am Ludwigskanal ein Fitnesspark in-stalliert werden. Beschlossen wurde schließlich, dass der Kinderspielplatz auf dem Holnberger-Stadtpark umgestaltet wird.