Ingolstadt
"Kein schöner Anblick"

Unbekannte reißen Wahlplakate zu Boden: Auffällig viele Sachbeschädigungen in Gerolfing

05.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:44 Uhr
Es traf in Gerolfing auchPlakate von Jakob Schäuble (FDP) und der SPD-Bezirkstagskandidatin Karoline Schwärzli-Bühler. −Foto: Bechstädt

Ingolstadt (DK) Seit dieser Woche grüßen in der ganzen Stadt die Landtagskandidaten von ihren Plakaten. Und schon haben Unbekannte die ersten davon zerstört. Auffällig viele in Gerolfing. SPD-Stadtrat Robert Bechstädt hat mehrere Fälle dokumentiert. Der unbekannte Täter schlug parteiübergreifend zu, berichtet er; es traf fast alle Kandidaten.

Die Zerstörungswut ärgert ihn sehr. Vermutlich stimmt Robert Bechstädt deshalb zunächst einen sarkastischen Ton an, als er dem DK von den vielen heruntergerissenen Wahlplakaten berichtet. "Seit vergangenem Wochenende verschandeln die Parteien wieder die Straßen unserer Stadt. Das ist zwar nicht schön, aber in Wahlkampfzeiten gehört das eben dazu und wird auch in künftigen Wahlkämpfen der Fall sein." In keinem Ortsteil wird den Beobachtungen des Stadtratsmitglieds zufolge "so massiv von allen Parteien plakatiert wie in Gerolfing". Jedoch, so Bechstädt: "In ganz Gerolfing? Nein!" Irgendjemand gehe hier aggressiv gegen die Plakate vor. Auffälligerweise besonders oft in der Gerolfinger Bussardstraße.

Bechstädt ist losgezogen und hat viele Fälle von Sachbeschädigung dokumentiert. Gestern berichtete er: "Bis auf ein AfD-Plakat am südlichen Eingang der Bussardstraße, das in vier Metern Höhe hängt, findet man an diesem Mittwoch kein einziges Plakat mehr in dieser Straße. Das war übrigens bereits vor einem Jahr im Bundestagswahlkampf ebenfalls der Fall. Die Plakate von SPD, FDP und auch eines der AfD liegen heruntergerissen auf dem Boden. Das ist kein schöner Anblick", bemerkt Bechstädt. Es hänge auch keines der CSU-Wahlplakate, die vorher ebenfalls an Laternenmasten befestigt waren. "Nicht einmal Reste von Kabelbindern, mit denen sie an den Masten angebracht waren, sind mehr zu sehen. Offensichtlich wurden diese sehr behutsam und sorgfältig abgenommen."

Was das zu bedeuten habe, darüber könne er nur spekulieren, so Bechstädt. Ebenso über "die Verursacher dieses Akts von Vandalismus". Sein bitteres Fazit: "Viele ehrenamtliche Helfer aller Parteien - ob man die nun mag oder nicht - haben ihre Freizeit geopfert, damit die Plakate ordentlich aufgehängt werden. Für sie ist dieser Vandalismus ein Schlag ins Gesicht! Das ist nicht die richtige Art der politischen Auseinandersetzung."