Sandersdorf - 90 Jahre existiert der FC Sandersdorf bereits, doch wohl noch nie sind die Sorgen um die Fortführung des Vereins größer als in diesem Vereinsjahr gewesen.
Bei einer außerordentlichen Jahresversammlung wurde nun der zweite und letzte Versuch gestartet, für den langjährigen Vorsitzenden Peter Schneider und seine Vorstandskollegen Sport, Michael Weiß, und Marketing, Stephan Michel, einen Nachfolger zu finden. Diese Suche hat zumindest teilweise ein glückliches Ende gefunden.
Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) sagte ohne langes Zögern zu, gemeinsam mit den ehemaligen Markträten Günther Seitz und Heidi Halbritter den Wahlvorsitz zu übernehmen. Schneider konnte neben Hummel noch weitere 45 Mitglieder begrüßen.
"Wir haben heute nur einen Tagesordnungspunkt. Diese Neuwahlen sind für die Zukunft und die Fortführung des Vereins immens wichtig. Ich mag mir nicht vorstellen, dass wir hier als Versammlung nach 90 Jahren FC Sandersdorf die Auflösung des Vereins beschließen müssen", erklärte Schneider. Vor den Neuwahlen dankte Schneider noch den fleißigen Helfern aus Schamhaupten, "die ohne großen Aufruhr die Bänke erneuert und vor den Bänken den Untergrund gepflastert haben. Im gleichen Atemzug muss ich mich bei Klaus Pichl bedanken, der sehr oft stundenlang die Außenanlagen mäht und für Ordnung sorgt. "
Hummel appellierte an die Mitglieder, Verantwortung im Verein zu übernehmen. "Es ist immens wichtig, dass man für solche Ehrenämter als Vorsitzender einsteht, dies natürlich am besten mit einem breiten und guten Team an seiner Seite. Beim FC Sandersdorf ist man leider so weit gekommen, dass sich bisher keiner diese Aufgabe zutraut. " Die Voraussetzung sei die absolute und bedingungslose Unterstützung der Mitglieder. "Viele tun dies zwar, aber es wird auch immer wieder Kritik an Vereinsvorsitzenden geübt", so Hummel. "In dieser schwierigen Situation ist es ungemein wichtig, Solidarität mit den Verantwortlichen des Vereins zu zeigen. Es ist nicht immer leicht, den richtigen Weg zu finden, doch ich hoffe, dass nun durch den Verein ein Ruck geht. "
Es herrschte allerdings Stille, als Hummel nach Vorschlägen für das Amt des Vorsitzenden fragte. Als Hummel den Anwesenden vorschlug, zuerst die vakanten Posten des Sportvorstands und des Marketingvorstands zu wählen, um zumindest die Fortführung des Vereins sicherzustellen, fand sich auch für diese Posten zunächst kein Freiwilliger.
Fußballabteilungsleiter übernimmt Amt des Vaters
Es stellte sich aber schließlich heraus, dass Fußballabteilungsleiter Mario Weiß sich bereit erklärt hatte, im äußersten Notfall das Amt des Sportvorstands zu übernehmen. Weiß gab schließlich schweren Herzens das Amt als Fußballabteilungsleiter auf, um das Fortbestehens des Vereins zu sichern, und wurde einstimmig zum Nachfolger seines Vaters Michael gewählt. Er erhielt für seine Bereitschaft und seinen Mut einen ganz besonderen Applaus.
Nun schlug Jugendleiter Günther Seitz den bisherigen Getränkewart Reinhard Hecker für das Amt des Marketingvorstands vor. Mehrere Mitglieder sicherten Hecker ihre Unterstützung zu, sodass er sich für das Amt zur Verfügung stellte und einstimmig gewählt wurde. Daniela Hilger wurde daraufhin in ihrem Amt als Finanzvorstand bestätigt, wie auch Schriftführer Emanuel Sperr.
Für den erweiterten Vorstand fand sich mit Stefan Kuttenberger schnell ein geeigneter Kandidat, der auch bereitwillig das Amt des zweiten Kassiers annahm. Als stellvertretender Schriftführer wurde Albert Kuttenberger wiedergewählt. Auch Manfred Nordeweit übt das Amt des Ehrenamtsbeauftragten weiterhin aus. Die beiden Kassenprüfer Alois Binder und Bernhard Pfeffer stellten sich ebenfalls zur Wiederwahl.
Nun fragte Bürgermeister Hummel erneut die Mitglieder, ob jemand den Vorsitz übernehmen würde. Aber trotz einiger Wahlvorschläge konnte sich kein Mitglied dazu durchringen. Der scheidende Vorsitzende Schneider schlug gemeinsam mit Hummel vor, dass der gewählte Vorstand Anfang kommenden Jahres noch einmal eine Sitzung einberuft. Bis dahin könnten noch Gespräche mit möglichen Kandidaten geführt werden.
Verjüngung des Vorstandsist gelungen
Schneider dankte Bürgermeister Hummel nicht nur für seinen Einsatz an diesem Abend, sondern auch für das gespendete Holz, das für die Erneuerung der Sitzbänke verwendet wurde. Er zeigte sich erleichtert und freute sich, dass die Verjüngung des Vorstands doch noch gelungen ist und bot den neuen Amtsinhabern seine Unterstützung an.
Peter Schneider wurde im Anschluss zum zweiten Ehrenvorsitzenden in der Geschichte des FC Sandersdorf ernannt. Auch der alte Vorstand hatte noch eine Überraschung für Schneider vorbereitet. Stephan Michel dankte ihm für seine große Einsatzbereitschaft und für die schönen 22 Jahre als Vorsitzender beim FCS mit einem Gutschein.
flh
