Rom (DK
Kein Konsens bei der Familien-Synode

Anträge für offeneren Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen scheitern

19.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:06 Uhr

Rom (DK/AFP) Die Sondersynode der katholischen Kirche zum Thema Ehe und Familie ist gestern nach heftigen Debatten ohne Einigung in strittigen Fragen zu Ende gegangen.

Beim Gottesdienst auf dem Petersplatz sprach Papst Franziskus seinen Vorgänger Paul VI. selig.

Kirchengruppen und Politiker kritisierten zwar, dass bei der Synode keine Fortschritte erzielt wurden, lobten aber zugleich den Dialog. So sprach Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), im Interview mit unserer Zeitung von einem „Zeichen der Veränderung und des Aufbruchs“.

Papst Franziskus hatte im Vorfeld der zweiwöchigen Synode zu einem „barmherzigeren“ Umgang der Kirche mit ledigen Müttern, wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen aufgerufen. Nach der Abstimmung über die 62 Punkte wurden die Abstimmungsergebnisse auf Wunsch des Papstes veröffentlicht. Zur Verabschiedung war jeweils eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Bei den besonders strittigen Paragrafen wurde diese nicht erreicht, allerdings fiel das Ergebnis knapp aus: Von 183 Mitgliedern der Synode stimmten 118 dafür, Homosexuellen mit mehr Respekt zu begegnen, 62 dagegen. Für die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Eucharistie stimmten 104 der Synoden-Mitglieder , 74 stimmten dagegen.

Seinen Vorgänger Paul VI. (1987–1978) bezeichnete Franziskus als „Steuermann“, der der Kirche als großer Papst und mutiger Christ gedient habe. Er habe es verstanden, sie den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen seiner Zeit anzupassen. Seite 12