Kein Handlungsbedarf im Realschulbereich

22.02.2010 | Stand 03.12.2020, 4:14 Uhr

Zum Beitrag SPD: "Die CSU hat nichts dazugelernt" (DK vom 22. Februar) und "Der Vorgang ist sehr sonderbar" (DK Freitag, 19. Februar).

Da die Aschermittwochrede des Staatsministers Dr. Spaenle in Karlshuld von Einigen dazu genutzt wird, um ihre persönlichen Auslegungen nun öffentlich darzustellen, obwohl sie an dieser Veranstaltung überhaupt nicht teilgenommen haben, sieht sich der CSU-Kreisverband und auch die Kreistagsfraktion der CSU dazu veranlasst, einige Dinge richtig zu stellen: Dr. Spaenle hat in seiner Rede keineswegs der Neugründung einer Realschule in Karlshuld generell eine Absage erteilt, er hat vielmehr in sehr sachlicher Form dargelegt, dass für Neugründungen von Schulen in Bayern – und zwar von Hof bis Berchtesgaden – drei Kriterien grundsätzlich erfüllt werden müssen: 1. wohnortnaher Bedarf, 2. ausreichende Schülerzahlen, 3. keine Gefährdung bestehender Schulstandorte.

Er hat weiterhin ausgeführt, dass das Kultusministerium selbstverständlich die vom Landkreis vorzulegenden Zahlen prüfen wird, nach seinem derzeitigen Kenntnisstand es aber "nicht gut aussehe". Die CSU Neuburg-Schrobenhausen vermag deshalb nicht zu erkennen, was an dieser rein sachbezogenen Aussage "schlechter politischer Stil" sei.

Tatsache ist, dass es im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen vier Realschulen gibt, nämlich die staatliche Realschule in Schrobenhausen (619 Gesamtschülerzahlen), die Paul-Winter-Realschule in Neuburg (573), die Maria-Ward-Schule in Schrobenhausen (626) und die Mädchenrealschule/Maria Ward in Neuburg (596). Daneben hat Neuburg noch eine Wirtschaftsschule mit 425 Schülern.

Tatsache ist auch, dass verglichen mit 2008 im Schuljahr 2009/2010, 80 Schüler weniger zu verzeichnen sind. Damit liegen unsere Schulen größenmäßig an der unteren Grenze einer sechsstufigen Realschule, können aber alle Fachzweige (fremdsprachlich, mathematisch-naturwissenschaftlich, wirtschaftlich und handwerklich) anbieten. Bei geringeren Schülerzahlen an den bestehenden Schulen wäre dies nicht mehr der Fall.

Angesichts dieser Zahlen besteht im Realschulbereich kein Handlungsbedarf, auch wenn der Landrat noch viele Monate weiterrechnen lässt.

Wenn nun zusätzlich bekannt ist, dass im Neuburger Descartes-Gymnasium derzeit 1370 Schüler beschult werden und die herausragende Aufgabe der nächsten Jahre die Stärkung der Hauptschulen ist, erscheint eine Diskussion als rein parteipolitischer und überflüssiger Aktionismus. Als Lösung kann man allen Förderern einer fünften Realschule nur empfehlen: Nicht weiter zählen, sondern selbst Hand anlegen und langfristig für mindestens weitere 90 Realschüler im Jahr sorgen, damit die Rechnerei auch Sinn macht. Mit unserer Unterstützung kann dann sehr gern der fünfte Standort in Karlshuld gebildet werden.

Dr. Bernhard Gmehling, Fraktionsvorsitzender

Alfred Lengler, CSU-Kreisvorsitzender

Anette Lenz, stellv. CSU- Kreisvorsitzende

Reinhard Reißner, Kreisrat

Matthias Enghuber, Kreisrat

Alois Rauscher, stellv. Landrat

Erika Görlitz, MdL

Fritz Goschenhofer, Fraktionsgeschäftsführer