Neuburg
Kein gemeinsames Gerätehaus in Neuburg-Nord

Bittenbrunn ist dafür, Ried-Hesselohe dagegen - "Machen nichts gegen den Willen der Feuerwehren"

07.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:54 Uhr
Das Gerätehaus der Feuerwehr in Bittenbrunn ist nicht mehr zeitgemäß und schlecht fundamentiert. Jetzt steht im Stadtrat ein Abriss und Neubau zur Diskussion. −Foto: Rein

Neuburg (r) Es war eine Idee, die den Stadtvertretern gut gefallen hat: Die Feuerwehren Bittenbrunn und Ried-Hesselohe bauen ein gemeinsames Feuerwehrhaus.

Doch es gibt keine Einigkeit. Bei den Jahresversammlungen am Wochenende sprach sich die Bittenbrunner Wehr für das Projekt aus, die Rieder Kollegen waren aber dagegen.

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und Referent Hans Mayr hatten geheim abstimmen lassen, um ein klares Meinungsbild zu erhalten. Bittenbrunn braucht eine neue Unterkunft, weil das bestehende Gebäude in der Neubruchstraße Baumängel aufweist und nicht mehr zeitgemäß ist. Eine klare Mehrheit der Ehrenamtlichen stimmte für einen gemeinsamen Bau am östlichen Rand von Laisacker unterhalb des Schlittenberges.

Das Feuerwehrhaus in Ried ist etwa 25 Jahre alt und reicht der Mannschaft und dem Verein aus. Es gebe zwar einige Defizite wie etwa fehlende zusätzliche Sanitäranlagen, so Kommandant Markus Braun, "aber wir kommen weiterhin mit unserem Gerätehaus zurecht". Andererseits wolle sich die Mannschaft auch nicht gegen ein Gemeinschaftsprojekt stemmen, das von der Stadt offenbar gewünscht werde. Die Abstimmung am Sonntag fiel dann aber mit deutlicher Mehrheit für einen Verbleib am alten Standort aus.

Vor allem bei Einsätzen im Norden oder auf der Staatsstraße Richtung Nassenfels sehen es die Rieder als Erschwernis an, zunächst zu einem Stützpunkt nach Laisacker fahren zu müssen. Außerdem will man den Freiplatz am Gerätehaus am Richteranger weiter für das Aufstellen des Maibaumes und andere Aktivitäten nutzen.

Vereinsvorsitzender Johannes Abspacher steht voll hinter der Entscheidung. Die Feuerwehr Ried-Hesselohe sei mit jungen Kräften wieder gut aufgestellt, Haus und Vereinsleben seien intakt. Das Haus diene mittlerweile als Wahllokal und Treffpunkt für Gartenbauverein und Rechtler. "Dieses Vereinsleben wollen wir erhalten und fördern", so Johannes Abspacher.

In Bittenbrunn-Laisacker bedauert die Absage vor allem Ludwig Sens, der sein Kommandantenamt jetzt nach 24 Jahren an Andreas Lösch abgegeben hat. Seit Jahren habe er über das Gemeinschaftsprojekt diskutiert, mit den Kollegen, dem Oberbürgermeister und dem Bauamt Vorgespräche geführt. "Ein gemeinsames Haus wäre halt ein Projekt für die Zukunft gewesen", findet Ludwig Sens. Auch personell müssten die ehrenamtlichen Wehren stärker kooperieren. Mit Ried gibt es bereits eine funktionierende Ausrückgemeinschaft für die Werktage.

Der Standort Schlittenberg ist bereits per Bodengutachten sondiert und für geeignet befunden worden. Neuburgs Feuerwehrkommandant Markus Rieß und Kreisbrandinspektor Klaus-Peter Stark haben massiv für das Gemeinschaftshaus geworben. "In der heutigen Zeit ist es eigentlich die beste Möglichkeit zusammenzugehen", meint Klaus-Peter Stark.

Es wird wohl bei getrennten Standorten bleiben. Das Thema werde dem Stadtrat vorgelegt, so Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, "aber wir machen nichts gegen den Willen der Feuerwehren. " Wird ein Neubau des Hauses in Bittenbrunn beschlossen, gehe ihn die Stadt zügig in diesem Jahr an. Der OB rechnet mit Kosten von etwa 400000 bis 500000 Euro. Ried-Hesselohe werde wohl noch im Januar ein neues Einsatzfahrzeug bekommen.