München
Kein Deal zwischen Türkgücü und Schweinfurt

Spitzenklubs der Regionalliga Bayern können sich nicht darauf einigen, wer an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals teilnimmt

05.05.2020 | Stand 23.09.2023, 11:55 Uhr
Will im DFB-Pokal antreten: Türkgücüs Sportlicher Leiter Roman Plesche hält von dem Schweinfurter Vorschlag nicht viel. −Foto: Meier

München - Wie und wann der Spielbetrieb in der Regionalliga Bayern aufgenommen werden kann, ist noch völlig offen.

 

Es droht auf alle Fälle, dass die unterbrochene Saison 2019/20 nicht zeitgleich mit der Spielzeit der Profis (3. Liga) zu Ende gebracht werden kann. Im bayerischen Amateurbereich ist eine Fortsetzung ab dem 1. September geplant, da wären die Profis nach ihrem Plan bereits durch, die alles daran setzen, um am 30. Juni regulär zu einem normalen Ende zu kommen.

Weil die bayerischen Amateurligen zu diesem Termin nicht fertig sein werden, ist auch ungeklärt, wie die Teilnehmer an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokal ermittelt werden. Denn die beiden bayerischen Pokalteilnehmer sind der Gewinner der Toto-Pokals und der beste bayerische Amateurklub aus der Regionalliga Bayern. Das wäre aktuell der Spitzenreiter Türkgücü München, der vor dem 1. FC Schweinfurt 05 liegt. Die Schweinfurter haben nun den Münchnern einen Deal vorgeschlagen. Türkgücü, das im Moment neun Punkte Vorsprung hat, soll als Regionalliga-Meister der direkte Aufsteiger in die 3. Liga sein. Im Gegenzug wollen die Schnüdel den Platz im DFB-Pokal für sich beanspruchen. "Das wäre ein Kompromiss, mit dem ich gut leben könnte", sagt Schweinfurts Klubchef Markus Wolf. Es soll aber darum gehen, dass die Schweinfurter den zweiten DFB-Pokal-Platz beanspruchen, weil es nach jetzigem Stand nicht rechtzeitig zu einem Pokalfinale kommen wird.

Dem Schweinfurter Ansinnen, den Pokalplatz von Türkgücü zu beanspruchen, erteilen die Münchner eine klare Absage und pochen ihrerseits auf eine Teilnahme. "Dazu haben wir eine klare Meinung: Wer aufsteigt und Meister wird, der sollte dann auch im DFB-Pokal an den Start gehen", teilt Roman Plesche, Sportlicher Leiter bei Türkgücü, mit. Trotzdem zeigt er Verständnis für den Schweinfurter Vorstoß. "Es ist ja momentan fast alles unklar. Keiner weiß, wann wir wieder spielen können, in der Liga nicht und auch nicht im Pokal. Es gibt auch keine Perspektive, wann es weitergehen kann. " Plesche weiß nur eines: "Es gibt im Moment nur wilde Theorien. " Im Falle eines Aufstiegs in die 3. Liga, wie auch immer der genau aussehen wird, sieht Plesche auch Probleme.

Einer von zahlreichen Plänen besagt, dass Türkgücü München bereits zum Aufsteiger gemacht werden soll, damit die Münchner für den Fall, dass es in der 3. Liga ab August oder September eine Spielzeit 2020/21 geben wird, als Aufsteiger feststehen sollen und die laufende Runde dann gar nicht mehr zu Ende spielen müssen. "Doch es ist doch so: Im Moment sind nur Geisterspiele in Aussicht gespielt. Wenn wir Aufsteiger in die 3. Liga wären und müssen dort mit Geisterspielen anfangen, wie lange auch immer, dann wäre das für uns natürlich eine große Belastung und keine echte Perspektive", sagt Plesche. Zumal der Sportliche Leiter für diesen Fall auch eine Regelung für ein Transferfenster fordert, was ja aktuell ebenfalls noch weitgehend ungeklärt ist.

PK

Dirk Meier