Wolnzach (WZ) Die Innerortsentwicklung ist mit dem laufenden Isek-Prozess ein großes Thema, doch was sind das für Menschen, die in Wolnzach leben? Standesamt sowie Melde- und Passamt haben in die Akten geschaut und zeichnen mit ihren Zahlen ein aussagekräftiges Bild der Bevölkerung.
11.598 Bürger, davon 6983 im Hauptort Wolnzach lebend, waren es gestern Vormittag, zum 31. Dezember 2017 stehen noch 11.588 im Jahresbericht des Bürgermeisters. "Diese Zahlen ändern sich ständig", sagt Franz Kürzinger vom Wolnzacher Melde- und Passamt. Und er weiß, wovon er spricht: Sein Büro und das seiner Kollegin Gisela Grasl sind immer gut besucht, nicht selten müssen die Leute im Vorraum im Erdgeschoss des Rathauses warten, bis ein Ansprechpartner frei ist. "Vor allem der Donnerstagnachmittag ist gefragt", so Kürzinger. Denn viele nutzen den sogenannten Behördentag gezielt für ihre Termine, das merke man dann auch immer am großen Andrang. Die Rathausmitarbeiter haben deshalb einen gut gemeinten Tipp: Wer sich auch vormittags Zeit nehmen kann, der sollte das auch wirklich tun, weil am Donnerstagnachmittag Wartezeiten eben keine Seltenheit sind.
So auf um die 11.600 Bürger pendelt sich die Einwohnerzahl des Marktes ein, das sei auch im Vorjahr schon so gewesen. Auch Männer und Frauen halten sich im Wesentlichen die Waage - zum Jahresende waren 5715 weibliche und 5873 männliche Bürger verzeichnet. Im Erfassungszeitraum notierten Grasl und Kürzinger im Meldeamt übrigens mehr Zu- als Wegzüge: 743 Neubürger stehen 702 Wegzügen gegenüber. Laut Peter Schleibinger, der Landratsamtsmitarbeiter ist in Wolnzach für Asylfragen zuständig, lebten zum Ende des alten Jahres 104 Asylbewerber im Markt.
Auch die Altersstruktur sagt viel über die Bevölkerung aus, in Wolnzach ist weit über die Hälfte der Einwohner - genauer gesagt 6941 zum 31. Dezember 2017 - im Hauptort und in den Ortsteilen zwischen 18 und 60 Jahre alt, über 61 Jahre alt waren zum gleichen Zeitpunkt 2696 und 1951 Marktbewohner waren Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre.
49 Trauungen wurden im Wolnzacher Rathaus im vergangenen Jahr registriert, damit liegt diese Zahl exakt im Trend der vergangenen Jahre. In 39 Fällen traten Ledige vor das Standesamt, bei zehn Trauungen war mindestens ein Ehepartner zuvor verheiratet gewesen. In der Regel entschieden sich die Paare für den Namen des Mannes als Familiennamen, das war bei 43 Trauungen der Fall. Bei einem Paar führt die Frau einen Doppelnamen und die Familie den Namen des Mannes, vier Paare entschieden sich für eine getrennte Namensführung und ein Paar führt den Namen der Frau als Familiennamen und der Mann einen Doppelnamen. Breitgefächert ist das Heiratsalter, nämlich von 19 bis 69 Jahre. Dem Trend der vergangenen Jahre entsprechend, hat sich auch in Wolnzach das Durchschnittsalter für den Gang vor das Standesamt in die Höhe geschraubt und liegt bei Männern bei 36 und bei Frauen bei 33 Jahren. Der Bundestag hat im Juli vergangenen Jahres die Einführung der Ehe für homosexuelle Paare beschlossen. Am 1. Oktober ist das Gesetz in Kraft getreten - und auch im Wolnzacher Standesamt haben sich schon zwei Frauen seither das Jawort gegeben, besser gesagt, ihr bereits gegebenes Jawort noch einmal bekräftigt: Sie haben ihre eingetragene Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln lassen.
Seit es in Wolnzach kein Krankenhaus mehr gibt - das Haus am Stieglberg war bis 1984 in Betrieb - geht die Zahl der gebürtigen Wolnzacher massiv zurück und beschränkt sich auf Hausgeburten: Gab es derer 2016 noch zwei, so wurde 2017 keine einzige registriert.
ORTSTEILE
Folgende Einwohnerzahlen verzeichnet das Melde- und Passamt im Rathaus für die Ortsteile:
Geroldshausen: 758
Niederlauterbach: 680
Gosseltshausen: 600
Königsfeld: 520
Burgstall: 388
Jebertshausen: 360
Eschelbach: 351
Oberlauterbach: 251
Larsbach: 231
Gebrontshausen: 215
Starzhausen: 123
Lohwinden: 81
Gschwend: 47
Gesamt: 4605
