Der
Kaum erweitert, schon verkauft

20.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr
Beliebter Standort: Der Interpark wurde zuletzt um 17 Hektar im Norden auf der Köschinger sowie um 36 Hektar im Süden auf der Großmehringer Seite erweitert. Diese Flächen sind größtenteils bereits an Unternehmen verkauft. −Foto: Firma Stiefel/Reibel

Der Bedarf an Gewerbefläche im Interpark ist ungebrochen. Rund 110 Unternehmen haben sich bisher auf dem Gelände zwischen Kösching und Großmehring niedergelassen. Nach der Erweiterung in südlicher Richtung ist aber - vorerst - Schluss.

Etwa 15 Jahre lang schlummerte das 1989 aus dem Gelände der ehemaligen Shell-Raffinerie erschlossene Gewerbegebiet Interpark zwischen Kösching und Großmehring im Dornröschenschlaf. Die Hoffnungen waren groß, doch bis 1992 hatten nur sechs Firmen Grundstücksverträge auf dem rund zwei Millionen Quadratmeter - davon 1,3 Millionen Gewerbefläche - großen Gelände abgeschlossen. Erst 2005 gab es einen Aufwärtstrend durch die Ansiedlung von zunächst vielen Firmen aus der Logistik- und Transportbranche.

Heute ist der Interpark als Standort für Unternehmen mit insgesamt rund 1500 Angestellten weiterhin sehr gefragt: Der hohe Bedarf war laut Bernhard Miehling, Geschäftsführer der Interpark-Management-Verwaltungs-GmbH zuletzt so groß, dass die Gewerbefläche vor kurzem um 17 Hektar nach Norden in Richtung Kösching erweitert wurde. Diese Flächen seien nahezu vollständig verkauft und teilweise bereits bebaut. "In diesem Teil haben sich nun vor allem Handwerksbetriebe und Firmengründer aus der Region niedergelassen", berichtet Miehling im Gespräch mit unserer Zeitung.

Um 36 Hektar wird der Interpark nun auch nach Süden in Richtung Großmehring erweitert. Die Region und der Standort des Gewerbegebiets sind Miehling zufolge wirtschaftlich nach wie vor interessant. Die starke Nachfrage hänge auch mit dem Audi-Wachstum zusammen - und damit, dass sich der Automobilhersteller mit dem Fertigungsstandort Münchsmünster nach Osten weiterentwickelt. Der Interpark liege mit seiner guten Verkehrsanbindung genau dazwischen. "Die Gaimersheimer Gewerbeflächen sind voll, neue Gewerbegebiete werden dort nicht ausgewiesen", erklärt Miehling außerdem.

Die Unternehmen wissen den Standort zu schätzen. Malermeister Christian Rott sitzt mit seinem Betrieb seit 2013 im Interpark und weist darauf hin, dass die Erweiterungen Zeichen für die gute Entwicklung des Gewerbegebiets seien. "Wir liegen hier sehr zentral in der Region", sagt er. Der Interpark sei vor allem seit der Fertigstellung der Umgehung zwischen Lenting und Kösching stark frequentiert. Große zusammenhängende Flächen und ein Gleisanschluss waren ausschlaggebend für das Logistikunternehmen Kollmannsberger, sich 2001 dort anzusiedeln. "Die gute Anbindung an die Autobahn ist wichtig für uns als Spedition", sagt Christine Kollmannsberger. Einen Kritikpunkt hat die Geschäftsführerin aber: "Es gibt keine Bushaltestelle für die Mitarbeiter", moniert sie.

Im Süden des Gewerbegebiets wird auch die Kläranlage ausgebaut. Ursprünglich lag deren Kapazität Miehling zufolge bei etwa 7500 EW (Einwohnergleichwert). Durch die Einleitung des Köschinger Abwassers seit 2008, die Erweiterung des Gewerbeparks und die seit Kurzem bestehende Einführung des Großmehringer Abwassers sei die Anlage ausgelastet und werde derzeit auf eine Kapazität von 25 000 EW erweitert. "Dann ist sie eine der größten Kläranlagen im Landkreis Eichstätt."

Nach Abschluss der Erweiterungen, die bisher vom Interpark-Management selbst ausgegangen sind, umfasst das Gelände Miehling zufolge etwa 260 Hektar. 180 Hektar davon sind Baufläche, die zu drei Vierteln bereits belegt ist. "Das schließen wir ab, dann liegt es an den Gemeinden", merkt Miehling an. "Wenn diese neue Gewerbeflächen wollen, dann müssen sie auf uns zukommen." Potenzial für neue Erweiterungen gebe es noch.