Neuburg
Katzen und "freche Weibsbilder"

Im Sonntagshaus zeigt Ute Patel-Mißfeldt ihre Malkunst Porzellanschafe und Perlhühner

25.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

Ute Patel-Mißfeldt war mit ihrer Seidenmalerei der magische Anziehungspunkt in der Osterausstellung im Sonntagshaus. - Foto: ahl

Neuburg (ahl) Kleine Kunstwerke sind die von Wiener Kunststudenten mit entzückenden Kätzchen, Eulen, Hasen, fantasievollen Ornamenten oder Blumen bemalten Ostereier. Sie gehören zu den am meisten bewunderten Exponaten der Osterausstellung im Sonntagshaus von Isabel Patel.

Indische Tücher, pfiffige Dirndl aus bunten afrikanischen Stoffen, mit Kaschmir gefütterte Lederhandschuhe aus Italien, dekoratives Teegeschirr aus England, Ohrringe mit austauschbaren Anhängern aus rumänischen Gürtelschließen der CeauÈ™escu-Zeit und natürlich Seidenmalerei und Bilder von Ute Patel-Mißfeldt aus Schloss Grünau ergänzen das internationale Angebot im Sonntagshaus, das allein schon ein sehenswertes Exponat ist. Denn Patel-Mißfeldt hat Wände und Decken mit stilvollen Ornamenten, zarten Blumen und witzigen Tieren bemalt. So umrahmen Stiefmütterchen das Dachfenster im Obergeschoss, darunter stehen Filztaschen aus Indien, die so schmuck aussehen, dass sie eher als Handtaschen denn als schnöde Einkaufstaschen gelten können.

Zum zweiten Mal im Sonntagshaus zu Besuch ist Angelika Buchhard aus Pöttmes, "weil ich ein Fan von Ute Patel-Mißfeldt bin und ihre so frischen und frechen Weibsbilder und Katzen mich erheitern". Daher hat sie es sich nicht entgehen lassen, der Künstlerin über die Schulter zu schauen. Die sitzt am Fenster eines der Ausstellungsräume im Obergeschoss und bemalt kleine Seidentücher mit Blumen, während sie mit ihren Zuschauern plaudert.

Zu erzählen hat Patel-Mißfeldt immer etwas. Von ihrem Besuch in Indien zum Beispiel, wo sie die Familie ihres verstorbenen Mannes besuchte, diverse Angelegenheiten zu regeln hatte und sich "den Friseur sparen konnte", nachdem eine Ratte ihr nachts die Haare angeknabbert hatte. Herzhaft lachen die Damen, und Ruth Bratfisch aus Schrobenhausen erzählt, was sie so besonders begeistere, sei der direkte Kontakt zur Künstlerin. "Hier bekommen wir mit, wie sie etwas malt, sehen nicht nur die Bilder, sondern können auch Fragen dazu stellen". Neben Patel-Mißfeldts Werken hat es ihr ein farbenfroher Umhang im Nebenzimmer angetan. Eyecatcher sind auch die heiteren Dirndl aus afrikanischen Stoffen, die Patel in Pfaffenhofen bei der Integrationsfirma Platzhirsch schneidern ließ. Nachdem es das Unternehmen nun nicht mehr gibt, haben die Dirndl natürlich ganz besonderen Raritätenwert.

Bis aus Leipzig ist Stammkundschaft eigens zur Ausstellung angereist, um sich mit geschmackvollen Osterdekorationen, besonderen Kleidungsstücken oder Schmuck auszustaffieren. "Bilder gibt es bei Isabel, ich bin nur der Maler", erklärt Patel-Mißfeldt, wenn sich ein Kaufinteressent bei ihr meldet. Während sie zumindest kleine Seidenbilder nachliefert, sind andere Exponate schon am Freitag beinahe ausverkauft. Vor allem die niedlichen Hasen und Schafe aus Porzellan gehen weg wie die sprichwörtlichen Semmeln. Pfiffig auch die kaum aus dem Stand zu bringenden Hühneraus Jutestoff mit Perlenkette um den Hals. "Das sind sozusagen Perlhühner", scherzt Patel.

Wer das erste Wochenende versäumt hat, der hat über Ostern noch eine Chance. Das Sonntagshaus am Saliterweg 36 ¼ mit der Osterausstellung öffnet noch einmal am Karfreitag, 30. März, von 15 bis 18 Uhr, ebenfalls mit Künstlerin Ute Patel-Mißfeldt, und am Samstag, 31. März, bis Montag, 2. April, jeweils von 11 bis 18 Uhr.