Ehekirchen (DK) Am Kartoffelacker von Michael Bürle haben sich über 70 interessierte Landwirte eingefunden, darunter auch viele junge Hofnachfolger.
Das für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zuständige Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen hatte die Veranstaltung zum Thema Erosionsschutz im Kartoffelbau organisiert.
Seit den starken Überschwemmungen im vergangenen Jahr im Gemeindegebiet von Ehekirchen sind die Anwohner und Landwirte sensibilisiert, was den Hochwasserschutz anbelangt. Dieser beginnt mit dem Wasserrückhalt auf den Ackerflächen am Hang.
Die Kartoffelflächen sind durch die fein aufgelockerte Erde und die geringe Bodenbedeckung im Frühsommer sehr erosionsanfällig. Bei Starkregen läuft das Wasser zwischen den Dämmen ab und schwemmt im schlimmsten Fall den Humus mit auf die Straßen, in die Gräben und Häuser. Auf der Demonstrationsfläche wurden die Kartoffeln Mitte April mit verschiedener Technik zum Erosionsschutz, auch mit Eigenbaulösungen, in den Boden gelegt. Mit der technischen Hilfe werden beim Pflanzen oder beim Aufhäufeln zwischen den Kartoffeldämmen kleine Erdhaufen zusammengezogen, die das Wasser in den Furchen abbremsen und besser versickern lassen.
Zusätzlich wurde zwischen den Dämmen Hafer eingesät, um den lockeren Boden durch dessen Durchwurzelung zu stabilisieren. Die Teilnehmer diskutierten auch über weitere Maßnahmen des Erosionsschutzes wie zum Beispiel Zwischenfruchtanbau, wenn möglich Mulchsaat, eine vielfältigere Fruchtfolge zur Verbesserung der Bodenstruktur und begrünte Erosionsschutzstreifen im Hang. Die Veranstaltung lieferte den Landwirten Denkanstöße, die einige im nächsten Jahr umsetzen wollen, um das Wasser auf der Fläche zurückzuhalten. Wer sich noch genauer informieren möchte: Die Demonstrationsfläche liegt an der Straße zwischen Ehekirchen und Seiboldsdorf und kann dort weiterhin besichtigt werden.
