Kartellamt ist gefragt

22.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:07 Uhr

Zum Bericht "Große Unsicherheit bei Kommunen" (HK vom Freitag, 18. Februar): Das Bundeskartellamt hat festgestellt, dass drei Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen ihre Autos nach Preisabsprachen zu teuer an die Kommunen verkauft haben. Im Fernsehen hieß es dazu, dass der Euro-Preis für ein Feuerwehrauto in etwa dem früheren D-Mark-Preis entspricht (Umrechnungskurs 2:1), was bedeutet, dass aufgrund der Preisabsprachen die Autos doppelt so teuer geworden sind. Die Kommunen fordern nun das von ihnen zu viel bezahlte Geld zurück. Was für ein Aufschrei!

Ich habe 1995 einen Neuwagen für 9800 D-Mark gekauft. Im Jahre 2003 habe ich für den neuen Nachfolgetyp des gleichen Herstellers 14 400 Euro bezahlt. So gesehen, hätte 2003 mein neues Auto nur fünf- bis sechstausend Euro kosten dürfen.

Nun ja, die Technik hat sich zwischenzeitlich verbessert und die Arbeiter beim Autobauer bekamen 2003 sicherlich etwas mehr Lohn als noch 1995. Man kann sich nun fragen, ob unsere Autos nach der Einführung des Euros tatsächlich nur aufgrund der gestiegenen Rohstoff- und Herstellungskosten teuerer geworden sind. Ich glaube nicht, dass das Kartellamt diese Frage beantworten kann.

Ich bin 2003 bei der gleichen Automarke geblieben, weil ich damals feststellen konnte, dass alle anderen Autohersteller ihre Preise um die gleiche, manche sogar um eine höhere Preisspanne verteuert hatten. Mir ist bewusst, dass ich für mein nächstes neues Auto erneut mit einer Preissteigerung rechnen muss.

Johann Fuchs

Heuberg