Rebdorf
Karl Röttel 80

29.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:23 Uhr
Die Jagdhornbläser brachten ihrem ehemaligen Korps-Mitglied Dr. Karl Röttel (rechts) ein Ständen. −Foto: Ettle

Rebdorf (je) Bei frohem Klang der Jagdhörner, zünftigem Plaudern und gutem Essen feierte Studiendirektor Karl Röttel am Samstag den 80. Geburtstag.

Der sehr rüstige Jubilar freute sich über die zahlreichen Gäste, vor allem über die Jagdhornbläser, hat er doch selber rund 50 Jahre bei der Eichstätter Bläsergruppe des Jagdschutz- und Jägervereins "kräftig ins Horn gestoßen". Namens des Jägervereins gratulierten Stefan Krabichler und Johannes Pfahler.

Dr. Karl Röttel ist im Juli 1939 in Hannsdorf (Mähren) geboren, studierte Mathematik und Physik in Würzburg und Caen und hängte ein Studium der Psychologie und Pädagogik in München dran. Er arbeitete als Gymnasiallehrer unter anderem am Willibald-Gymnasium Eichstätt und ist Autor mehrerer Schulbücher. Der Wissenschaftler ging zusammen mit Werner Braunbek Themen wie "Energie und Masse", "Die vier Urkräfte" oder "Endstation unbekannt" nach und schrieb das Buch "Forscher an den Wurzeln des Seins. Die abenteuerliche Welt der Elementarteilchen".

In der engeren Heimat wurde Röttel vor allem wegen seiner akribischen Bestandsaufnahme aller vorhandenen Grenzsteine bekannt. Das Buch "Das Hochstift Eichstätt. Grenzsteine. Karten. Geschichte" (Verlag Donau Courier, 1987) ist für Gemeinden und alle an der Heimat Interessierten unverzichtbar. Um wenigstens noch zwei seiner Arbeiten zu nennen, soll der Beitrag über den Zweckverband Juraerschließung erwähnt werden und die Beschreibung der vor rund 530 Jahren in Eichstätt entstandenen ersten Landkarte von Mitteleuropa.

Geprägt von seiner Herkunft - sein Vater war leidenschaftlicher Imker -, liebt Karl Röttel die Natur. Der Gelehrte kennt nicht nur die Pflanzen und Tiere der Heimat, sondern auch deren Schlupfwinkel: Immerhin wanderte er zu den meisten im tiefen Wald und abgelegenen Standorten verborgenen Grenzsteine aus uralten Zeiten. Ein Herzensanliegen ist dem in Rebdorf wohnenden Witwer auch der Schutz und der Erhalt historischer Häuser in der Altmühl- und Juralandschaft.