Irfersdorf
Karambolagen am laufenden Band

Teilweise chaotische Rennen bei den Stock-Car-Endläufen um die Bayerische und Deutsche Meisterschaft

30.09.2019 | Stand 02.12.2020, 12:56 Uhr
Stock-Car-Endlauf: Es ging wieder hoch her auf dem Irfersdorfer Jura-Ring. −Foto: Nusko

Irfersdorf (nur) Hervorragende Bedingungen auf der Piste, rund 500 Zuschauer und viele spannende Rennen mit Karambolagen sowie teilweise spektakulären Überschlägen hat es am Sonntag bei den Endläufen zur Bayerischen und Deutschen Meisterschaft des Bayerischen Stock-Car-Verbands gegeben.

Sie fanden auf dem Jura-Ring nahe Irfersdorf statt; Veranstalter war das Spot-Light-Racing-Team aus Ingolstadt.

Dessen Vorsitzender Andreas Straube zeigte sich mit dem Verlauf der turbulenten Veranstaltung sehr zufrieden. Zwar sei es erwartungsgemäß zu intensiven und mit vielen Havarien verbundenen Auseinandersetzungen gekommen, aber alle der rund 300 Starterinnen und Starter seien dabei unversehrt geblieben, berichtete er. Der Bayerische Stock-Car-Verband (BSCV), dessen Vorsitzender Straube ebenfalls ist, setzt sich aus den Gruppen Nord und Süd zusammen. Beide veranstalteten zunächst je fünf Wettbewerbe, bei denen Punkte für die Endläufe vergeben wurden.

Die besten Piloten aus beiden Gruppen kämpften am Sonntag in unterschiedlichen Wertungsgruppen jeweils um den Meistertitel. Dabei waren die Chancen auf den Gesamtsieg umso größer, je mehr Punkte die Fahrerinnen und Fahrer aus den Vorläufen mitgebracht hatten.

Die alljährlichen Endläufe finden abwechselnd im Bereich der BSCV-Gruppen Nord und Süd statt. Dabei erweist sich der Jura-Ring auf dem Altmühlberg immer wieder als idealer Austragungsort. Erst vor vier Jahren war der Crash-Club Irfersdorf (CCI) Veranstalter der Endläufe. Weil das Spot-Light-Racing-Team (SLR) über keine eigene Rennstrecke verfügt, trägt er seine Veranstaltungen schon seit vielen Jahren ebenfalls in der Großgemeinde Beilngries aus. Mit dem CCI habe man einen sehr zuverlässigen Partner, der zudem über einen hervorragenden Rundkurs verfüge, berichtete Straube.

Dass die Piste auf dem 350 Meter langen Jura-Ring erneut in bestem Zustand gewesen sei, bestätigten auch die Teilnehmer. "Sie ist aber recht anspruchsvoll", berichtete Manuel Heilmeier vom SCC Dingolfing. "Wegen der leichten Neigung der Piste muss man die Kurven genau erwischen", erklärte er. Dies sei schwieriger als zum Beispiel in Aldersbach in Niederbayern. Dort gebe es einen kreisförmigen Kurs, auf dem "zu 98 Prozent mit Vollgas gefahren" werde.

Ein durchgedrücktes Gaspedal war indes auch am Sonntag wohl das Maß aller Dinge. Jedoch vergaß der eine oder andere Starter im Eifer des Gefechts, den Bleifuß rechtzeitig wieder zu lupfen. Die Folge waren etliche Karambolagen und Überschläge, die immer wieder das Kommando "Rennen stopp" nach sich zogen. "50 Meter fahren und einmal liegen" kommentierte Streckensprecher Georg Schaller das teilweise leicht chaotische Geschehen. Er ärgerte sich zudem hörbar über manchen Teilnehmer, der trotz des eindeutigen Kommandos das Bremspedal partout nicht sofort finden wollte.

Letztlich liefen alle 17 Rennen zwar mit teilweise erheblichen Ausfällen, aber jeweils durchaus noch geordnet ab. Herausragender Akteur in der bayerischen Stock-Car-Szene war in dieser Saison Robert Häubel vom CT Gaimersheim. Er gewann in der Klasse der unverbauten Fahrzeuge bis 1800 Kubikzentimeter nicht nur alle fünf Vorläufe, sondern auch den Endlauf und wurde damit vor seinem Clubkameraden Marco Winterstein souverän bayerischer Meister. Simone Gürtner (MST Gaimersheim) holte sich die bayerische Meisterschaft bei den Damen. In der Crossklasse wurden Franz Zeitler (MSF Siegenburg) Zweiter und Patrick Klinger (RG Altmühltal) Dritter.

In der Mannschaftswertung bei den unverbauten Fahrzeugen bis 1300 Kubikzentimeter belegte das Team von SLR den dritten Platz. Ebenfalls Dritter wurde die Mannschaft der Renngemeinschaft SLR/MSF Siegenburg (verbaute Fahrzeuge bis 1800 Kubikzentimeter).