Heideck
Kampf um Bäume am Kriegerdenkmal

Neugestaltung der Selingstädter Straße wird noch mal aufgerollt

24.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:52 Uhr

Geteilter Meinung: Einige Stadtratsmitglieder wehren sich, die alten Bäume abzuholzen, andere sind für eine Neupflanzung - Foto: Bader

Heideck (HK) Der Plan zur Umgestaltung der Selingstädter Straße ist im Heidecker Stadtrat am Dienstagabend mit 8:8 Stimmen abgelehnt worden. Streitpunkt waren die bestehenden Bäume am Kriegerdenkmal, die laut Entwurf größtenteils gefällt werden sollten.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dort alle alten Bäume wegnimmt, nur um neue in Reih und Glied zu pflanzen“, betonte Richard Beyer (FW) bei der Sitzung des Heidecker Stadtrates. Und er erteilte damit dem Vorschlag von Lucia Ermisch vom Büro Ermisch und Partner zur Neugestaltung des Grünzuges rund um das Kriegerdenkmal in der Selingstädter Straße eine klare Absage. Ermisch wollte den größten Teil der knapp 20 Bäume abholzen und neue pflanzen. Nur drei Bäume sollten erhalten, weitere sechs Bäume in einem leichten Bogen entlang der Selingstädter Straße gepflanzt werden, „um eine Allee aufzubauen“.

„Das Wäldchen passt, wir sollten nur den Unterwuchs rausnehmen“, sagte Manfred Ortner (CWG). Ihn stören nur ein paar Exemplare „mit weniger als zehn Zentimeter Stammdurchmesser“.

Doch die Planung hier zu stoppen, ging Bürgermeister Ottmar Brunner (CSU) gegen den Strich. „So haben wir die Zusage der Städtebauförderung und damit die einmalige Chance auf eine Förderung von 60 Prozent“, betonte er. „Wenn wir das nicht machen, müssen wir von vorne anfangen.“ Und Brunner ging es dabei um mehr als den Baumbestand am Kriegerdenkmal, denn der Plan Ermischs sah zudem vor, die gegenüberliegende Seite der Straße umzugestalten. Sowohl aus der Richtung des Kreisverkehrs als auch von der Tankstelle zur Ortsmitte hin gibt es bereits einen neu gestalteten Geh- und Radweg mit einer Breite bis zu drei Metern. Nur ein rund 30 Meter langes Stück dazwischen sei noch nicht gemacht. „Hier müssten wir bei den beiden bestehenden Grundstücken den Zaun versetzen, um den Gehweg entsprechend auszubauen.“ Dies fand auch die breite Zustimmung des Stadtrats, nicht jedoch der Teilbereich am Kriegerdenkmal.

Rund 98 000 Euro sollte die gesamte Maßnahme kosten, bei der Neupflanzung am Denkmal „reden wir dann sowieso nur noch von 10 000 bis 15 000 Euro“, merkte Gerhard Englisch (CSU) an. „Wir sollten es nicht komplett neu machen, sondern einfach den Bauhof reinlassen“, sagte dagegen Reinhard Siegert. „Dann bekommen wir die Förderung nicht“, monierte Brunner. Siegerts Kommentar: „Wir brauchen auch keine Förderung, wenn es nichts kostet.“

Auch Thomas Schermer (CSU) sah keinen Sinn darin „alles abzusägen und neu zu pflanzen, nur weil wir dann 60 Prozent Städtebauförderung bekommen“, was Reinhard Spörl die Feststellung entlockte, dass es „schwer ist, eine schöne Anlage zu verbessern“. Mit einem Patt von 8:8 Stimmen wurde der Plan verworfen. Lucia Ermisch darf sich jetzt nochmals Gedanken machen und diese mit der Städtebauförderung abgleichen.

Schnell über die Bühne ging dagegen der Aufstellungsbeschluss für ein neues Baugebiet im Norden Laibstadt. Hier soll auf einer rund 0,65 Hektar großen Fläche Platz für sechs Grundstücke entstehen. Der Aufstellungsbeschluss wurde gegen Siegerts Stimme angenommen. Er hätte die Fläche gerne ausgeweitet „um etwas mehr Platz für Bauwillige zu bekommen“.