Kipfenberg
Kampf gegen Muskelerkrankung

Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke tagte in Klinik Kipfenberg

19.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:32 Uhr
Gab einen Überblick über die Helios-Klinik Kipfenberg: Dr. Ulrike Semmler. −Foto: Foto: Helios-Klinik Kipfenberg

Kipfenberg (EK) Über 100 Mitglieder, Betroffene und Angehörige waren nach Kipfenberg gekommen, um an der Helios-Klinik an der Mitgliederversammlung des Bayerischen Landesverbands der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke teilzunehmen.

"Ich bin überwältigt von der enormen Resonanz", freute sich Professor Dr. Dennis A. Nowak, Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Helios-Klinik Kipfenberg, gemeinsam mit Christa Besold, der stellvertretenden Vorsitzenden der Gesellschaft. "Das Thema ist uns sehr wichtig, denn neuromuskuläre Erkrankungen machen seit vielen Jahren einen besonderen Schwerpunkt der Rehabilitation in Kipfenberg aus", sagte Nowak in seinem Vortrag. "Wir schöpfen aus einem breiten Erfahrungsschatz. Seit 25 Jahren behandeln wir Erkrankungen aus dem gesamten Gebiet der Neurologie in allen Phasen der Rehabilitation - von der Intensivstation bis zur Anschlussheilbehandlung. " Besondere Expertise bestehe bei der Entwöhnung von der maschinellen Beatmung, was als intensivmedizinische Rehabilitation bezeichnet werde.
Eine besondere Herausforderung bei der Rehabilitation sei die Behandlung von Schmerzen. Diese treten bei neuromuskulären Erkrankungen recht häufig auf. "Nicht selten sind Schmerzen durch die muskuläre Schwäche des Halteapparats bedingt, sodass Krankengymnastik und Ergotherapie auf eine Verbesserung von Haltungsfunktionsstörungen abzielen sollen", bestätigte auch Dr. Ulrike Semmler, Leitende Oberärztin der Helios-Klinik.

Im Rahmen der Veranstaltung hatten die Besucher Gelegenheit, sich ein eigenes Bild von der Klinik zu machen. Frank Roelandt, Leiter der Therapie, und Norbert Miklitza, Pflegedirektor, gaben den Interessierten einen Einblick in die tägliche Arbeit am Patienten. "Therapeuten, Pflege und Ärzte arbeiten im Team, um das Beste für den Patienten herauszuholen", erklärte Roelandt. Gemeinsames Ziel sei die größtmögliche Selbstständigkeit der Betroffenen.

Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke wurde 1965 als Elterninitiative, unterstützt von Ärzten und Geschäftsleuten, gegründet. Während anfänglich die Erforschung und Bekämpfung der Muskelerkrankungen im Vordergrund standen, trat im Laufe der Jahre der Selbsthilfegedanke stärker in den Vordergrund.

Die DGM hat heute über 8000 Mitglieder und ist damit eine der größten Selbsthilfeorganisationen für Menschen mit neuromuskulären Erkrankungen in Deutschland. "Der enge Kontakt zur DGM hilft uns dabei, uns kontinuierlich weiterzuentwickeln", erklärt Professor Nowak, "das Wissen und die Erfahrungen der Betroffenen geben uns hierfür wichtige Impulse. "

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