Erlangen
Kampf gegen Entzündungen und Krebs: Zentrum in Erlangen

13.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:05 Uhr
Eine Mitarbeiterin nimmt ein Reagenzglas in die Hand. −Foto: Uwe Anspach/Archiv

Die Aussichten für Patienten mit der Diagnose „malignes Melanom“ (schwarzer Hautkrebs) haben sich deutlich verbessert - dank moderner Immuntherapien. Vor zehn Jahren sei diese Diagnose noch einem Todesurteil gleichgekommen, sagte Prof.

Georg Schett, Direktor der Klinik für Rheumatologie und Immunologie am Universitätsklinikum Erlangen, am Freitag bei der Eröffnung des neuen Deutschen Zentrums Immuntherapie (DZI). „Heute haben Sie dagegen eine 50- bis 60-prozentige Chance auf Remission.“ Darunter versteht man einen Rückgang von Krankheitserscheinungen. Das sei vor allem der rasanten Entwicklung moderner Immuntherapien in den vergangenen Jahren zu verdanken, sagte Schett.

Das neue Zentrum ist dem Universitätsklinikum Erlangen angegliedert. Es soll Immuntherapien für Patienten mit Krebs und chronischen Entzündungen weiterentwickeln. Das Zentrum biete Betroffenen eine „zentrale Anlaufstelle, um eine individuelle, gezielte Immuntherapie in interdisziplinärer Zusammenarbeit verschiedenster Fachrichtungen zu finden“, sagte DZI-Sprecher Markus Neurath.

Ziel sei herauszufinden, welche Therapie sich für welchen Patienten am besten eignet. Für Patienten soll das DZI eine direkte Anlaufstelle sein: Sie können selbstständig - auch ohne Facharzt-Überweisung - Kontakt zu den Experten aufnehmen, sich informieren und eine Zweitmeinung zu ihrer Erkrankung einholen.

Das DZI wurde im internistischen Zentrum des Uni-Klinikums auf rund 1000 Quadratmetern untergebracht. Wenige Meter entfernt liegt das vor vier Jahren eröffnete Translational Research Center, in dem die Forscher neue Therapien entwickeln und in Studien erproben können.

DZI

dpa