Kelheim
Kammerensemble mit Tuba

Am Weihnachtskonzert der Musikvereinigung Kelheim wirken herausragende Solisten mit

11.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr
Die Münchner Kammersolisten unter der Leitung von Peter Clemente traten vor vollem Haus in Kelheim auf. −Foto: Schmailzl

Kelheim (igs) Das Weihnachtskonzert der Musikvereinigung Kelheim ist auch in diesem Jahr ein großer Erfolg gewesen.

Der Organisator Christoph Lickleder freute sich: "Mein Herz lacht. Das Haus ist wieder voll. Lassen Sie sich von den Klängen verzaubern."

 

Tatsächlich war es Lickleder erneut gelungen, Musiker der Spitzenklasse nach Kelheim zu holen. Die Münchner Kammersolisten unter der Leitung von Peter Clemente sowie der bekannte Tubist Andreas Martin Hofmeir, die Violinistin Anne Schoenholz und der Flötist Christoph Bachhuber brachten wundervolle, einfühlsam gespielte Musikstücke von Johann Christian Bach, Antonio Vivaldi, Tomaso Albinoni, Johann Sebastian Bach und Arcangelo Corelli zu Gehör.

Hausherr Dieter Scholz, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, sagte: "Die Karten sind seit Wochen ausverkauft. Sie sehen, Herr Clemente, das Publikum ist ihnen treu."

Die Münchner Kammersolisten spielten zu Beginn des Konzertes ein Stück von Johann Christian Bach. Er ist ein Sohn des Komponisten Johann Sebastian Bach, der 20 Kinder hatte. Danach stand ein Werk von Antonio Vivaldi auf dem Programm. Das Concerto grosso in a-Moll für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo gestalteten Anne Schoenholtz und Peter Clemente traumhaft virtuos. Was Wunder, Clemente spielte auf einer Geige von Giovanni Paolo Maggini aus dem Jahr 1600. Anne Schoenholtz meinte danach im Gespräch mit unserer Zeitung: "Meist beginnt man sehr früh mit dem Spielen der Violine. Ich hatte schon mit vier Jahren eine Violine in der Hand - ganz spielerisch. Natürlich kommt umso mehr Freude, je besser man das Instrument beherrscht. Es muss geübt werden. Eltern müssen darauf achten, dass ihr Kind regelmäßig auf seinem Instrument spielt."

Ein besonderer Höhepunkt war der Auftritt des bekannten Tubisten Andreas Martin Hofmeir. Wie erwartet, trat er barfuß mit seiner Tuba auf. Beim Stück von Tomaso Albinoni stand Hofmeir im Mittelpunkt. Danach bot er eine Zugabe seines Könnens und blies ein Werk auf der Tuba, das Georg Philipp Telemann eigentlich für die Flöte geschrieben hat.

Hofmeir gab zudem einen humorigen Einblick in die Geschichte der Musikinstrumente: "Zu der Zeit gab es noch keine Tuba. Die Tuba ist das jüngste und hochentwickeltste Instrument, das erfunden wurde, als letztes Instrument vor der Elektronik." Mit seinen Ausführungen landete er so manchen Lacher. Hofmeir ist in Geisenfeld aufgewachsen. Er studierte in Berlin, Stockholm und Hannover. Als Professor für Tuba unterrichtet er in Salzburg. Außer Tuba hat der 39-Jährige noch Klavier und Schlagzeug gelernt.

Das "Weihnachtskonzert" von Arcangelo Corelli (1653 bis 1713) beendete mit himmlischen Barocktönen das herausragende Musikereignis. Christoph Lickleder versprach, auch weiterhin zwei Konzerte pro Jahr zu organisieren. Er wies auf das 50-jährige Bestehen der Musikvereinigung Kelheim hin, das am Samstag, 14. April, mit einem Festkonzert im Saal des Weißen Brauhauses in Kelheim gefeiert wird. Das Gasteig-Orchester München wird dann Werke von Mozart, Sarasate und Schubert spielen.