Zu "Urlaub auf Rädern" (DK vom 5. August) und dem Campingplatz am Auwaldsee:Der ab 1936 geplante und Pfingsten 1953 eröffnete Campingplatz am Auwaldsee zielte auf die BeNeLuxler und Norddeutschen, die auf dem Weg zur Adria eine Zwischenübernachtung brauchten, und damit veranlasst werden sollten, statt in München-Thalkirchen in Ingolstadt einen zusätzlichen Tag für Städtetourismus einzufügen: Der Platz war also als PR-Maßnahme des städtischen Fremdenverkehrsamts gedacht, und mögliche Verluste auch aus dessen Etat zu decken.
Zur Hotellerie gab es keine reale Konkurrenzsituation.
Der Beginn der Verscheußlichung dieser schönen mittelalterlichen Stadt u. a. durch den Abriss des Landratsamts und Bau des Neuen Rathauses mit Sparkasse beeinträchtige das natürlich und damit auch die PR-Wirkung, was zwar finanziell durch Dauercamper einigermaßen aufgefangen wurde. Aber mangels Interesse fuhr die Stadt (wie auch von der Bahn bekannt), anstelle notwendige Investitionen vorzunehmen, auf Verschleiß. Sowas passt ja auch genausowenig in Industrieförderung wie die Halle 9.
Und als dann auch hier das Kind in den Brunnen gefallen war, konnte man von Glück reden, dass eine kommerzielle Campingplatzfirma den Platz mitsamt seinem exzellenten Platzwart übernahm, längst überfällige Investitionen tätigte und das natürlich wieder aus betrieblichen Überschüssen erwirtschaften muss. Doch das torpedierte dann völlig unverständlicherweise die Stadtverwaltung durch den Konkurrenzbetrieb am Hallenbad!
Die Beschränkung dieses mit Steuergeldern finanzierten Konkurrenzbetriebs auf Wohnmobile mit eigenem Sanitärabteil (dessen Putzen man durch die "unüberriechbare" Nutzung der umgebenden Botanik hinausschieben kann: Wie wär es mal mit Kameraüberwachung? ) ändert Nichts daran, dass deren Einnahmen dem privatwirtschaftlichen Betrieb am Auwaldsee fehlen! Es ist schon ziemlich dreist, neben dieser kalten Dusche der Stadtverwaltung für den Campingplatz nun auch noch eine Errichtung von Personenduschen zu fordern! Sanitärgebäude müssen Campingplätzen vorbehalten bleiben!
Egmar Gäßler,
Neufahrn
