Eichstätt
K’Universale widmet sich dem Thema Flucht

Vorträge starten am Donnerstag

27.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:38 Uhr

Eichstätt (upd) Das Forum K’Universale an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt geht heuer in eine neue Runde. Der Titel der elfteiligen Vortragsreihe lautet, wie die Universität gestern mitteilte: „Flucht“.

Angesichts der dramatischen Situation von Flüchtlingen in Europa und weltweit sowie der politischen Brisanz der Frage nach dem Umgang mit Asylsuchenden widmet sich die diesjährige interdisziplinäre Ringvorlesung des Forum K’Universale dem Thema „Flucht“. Wie jedes Jahr möchte die Ringvorlesung dabei ein breites Spektrum an fachlichen Perspektiven zusammenführen. So wird die aktuelle Flüchtlingsproblematik zum einen aus soziologischer, politologischer sowie psychologischer Perspektive erkundet werden; zugleich werden ganz praktische, lebensnahe Aspekte nicht zu kurz kommen. Zum anderen will die Ringvorlesung – einem universalen Bildungsauftrag verpflichtet – Konnotationen von „Flucht“ in Kontexten nachspüren, die man nicht von vorneherein mit diesem Begriff verbindet. So werden etwa Theologie, Ökonomie, Kunst- und Musikwissenschaft ein Licht auf das Thema werfen. Insgesamt soll auf diese Weise ein differenzierter Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte über „Flucht“ geleistet werden.

Zum Auftakt der Reihe hält am morgigen Donnerstag, 29. Oktober, Professor Claudia M. Buch aus Frankfurt am Main einen Vortrag zum Thema „Kapitalflucht“. Die Referentin ist seit Mai 2014 Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank und dort zuständig für die Bereiche Finanzstabilität, Revision und Statistik.

Freier Kapitalverkehr hat große Vorteile. Er finanziert das Wachstum der Volkswirtschaften und eröffnet Anlegern die Möglichkeit, ihre Risiken breiter zu streuen. Industrie- und Schwellenländer hatten und haben daher sehr gute Gründe, den freien Fluss des Kapitals über die Grenzen hinweg zu ermöglichen. Das ist jedoch nur ein Teil der Geschichte, denn Kapital, das in ein Land strömt, kann auch wieder hinausfließen. Geschieht dies sehr schnell, bedroht dies die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität des Landes oder gar des Finanzsystems.

Erfahrungen mit dieser Form von „Flucht“ machte zuletzt auch Europa: Im Zuge der europäischen Schuldenkrise sorgten starke Kapitalbewegungen für erhebliche Spannungen in und außerhalb der Eurozone. Als Reaktion darauf wurden in Europa umfangreiche institutionelle Reformen umgesetzt. Der Vortrag möchte diese kritisch beleuchten und vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen an den europäischen Grenzen die Frage stellen, welche Wechselwirkungen es zwischen Migration und der Entwicklung der Kapitalströme gibt. Die Veranstaltung beginnt um 18.15 Uhr im Raum 201 des Kollegiengebäudes, Bau A (Ostenstraße 28, Eichstätt).

Nähere Infos und das komplette Programm der Reihe sind im Internet unter der Adresse www.ku.de/kuniversale/programm/ zu finden.