Beilngries
Juraleitung: Zeitlicher Aufschub

19.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:01 Uhr

Beilngries (rgf) Das Unternehmen Tennet nimmt bei den Planungen für den Ersatzneubau der Juraleitung anscheinend ein wenig den Fuß vom Gas.

Wie im Nachgang zur Dietfurter Stadtratssitzung Anfang der Woche bereits berichtet, werden die eigentlich für diesen Herbst angekündigten nächsten Verfahrens- und Informationsschritte verschoben - voraussichtlich auf das zweite Quartal 2020. Diese Nachricht ist den "betroffenen" Kommunen vor wenigen Tagen zugegangen. Auch das Beilngrieser Rathaus wurde von dem Übertragungsnetzbetreiber angeschrieben, wie Bürgermeister Alexander Anetsberger (CSU) auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt. Die Tatsache, dass sich die Verantwortlichen nun scheinbar mehr Zeit nehmen, um die Thematik zu prüfen, ehe weitere Schritte im Planungsverfahren getätigt werden, sieht der Beilngrieser Rathauschef positiv. Dies hatten er und zahlreiche Bürgermeisterkollegen aus dem Landkreis Neumarkt auch als Forderung an den bayerischen Staatsminister für Wirtschaft und Energie, Hubert Aiwanger (FW), gestellt, als dieser vor wenigen Wochen zu einem Gesprächstermin nach Mühlhausen gekommen war (wir berichteten).

In ihrem Schreiben an die Kommunen verweist Tennet nun unter anderem auf "politische Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Netzausbau", deren Beantwortung noch ausstehe - speziell mit Blick auf die Erdverkabelung. Wie mehrfach berichtet, steht turnusmäßig eine Anpassung des Bundesnetzplans an. Für diesen Herbst sind Ergebnisse der Neuberechnungen - insbesondere bezüglich der generellen Notwendigkeit des geplanten Netzausbaus - angekündigt.

Das Fazit: Die eigentlich schon in wenigen Wochen vorgesehenen Infomärkte, planungsbegleitenden Foren und Fachdialoge, bei denen dann ein ausgewählter Vorzugskorridor für den Ersatzneubau vorgestellt werden soll, finden nun deutlich später - wohl im Frühjahr oder Frühsommer 2020 - statt.

Was bedeutet dies nun für die Kommunen? Einen neuen Handlungsbedarf leitet Anetsberger aus dem Schreiben nicht ab, man sei ausschließlich über eine zeitliche Ausdehnung des Verfahrens unterrichtet worden. Falls es in nächster Zeit irgendwelche neuen Informationen geben sollte, werde man die Bürger auf dem Laufenden halten, so Anetsberger. Er sehe für sich nach wie vor den im Juli getroffenen Stadtratsbeschluss als Arbeitsgrundlage. Darin war keine Komplettablehnung des Ersatzneubaus formuliert, sondern ein Trassenvorschlag gemacht worden, auf den sich nach Wunsch der Beilngrieser möglichst alle Nachbargemeinden einigen hätten sollen. Anetsberger betont nun gegenüber unserer Zeitung aber auch: Sollte die Neufassung des Netzentwicklungsplans aufzeigen, dass besagter Ersatzneubau nicht notwendig sei, liege natürlich eine vollkommen andere Informationslage vor, sodass dann auch neu darüber beraten werden müsse.