Eichstätt
Jurahaus und Hexen im Museum

26.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:25 Uhr

Eichstätt (EK) Zu seiner Reihe "Heinrich Ullmann: 100 Jahre Jurahausforschung" lädt der Jurahausverein zur Eröffnung der Ausstellung ein mit Bildern, Zeichnungen und Fotografien von Heinrich Ullmann am Freitag, 2. August, um 18.30 Uhr.



Im Museum Das Jurahaus in Eichstätt, Rot-Kreuz-Gasse 17, sind als Leihgabe der Familie Böhm, Schloss Inching, Werke zu sehen, die das vielfältige künstlerische Schaffen Ullmanns zeigen. Seine Fotografien verfolgen nicht nur den Anspruch, Jurahäuser und ihre umgebende Landschaft zu zeigen und sind heute ein Dokument des Vergangenen. Sie haben eine hohe künstlerische Qualität. Sein bildnerisches Schaffen war von Vielfältigkeit in Methode und Material geprägt: Kreide-, Bleistift-, Tuschezeichnungen, Aquarelle, Ölbilder, Bromöl-, Holz- und Linoldrucke. Auf unterschiedlichem Untergrund, auf Karton, auf Pergament, auf handgeschöpftem Papier. Mit seinem Aufsatz "Das Kalkplattendach im Altmühlgebiete" von 1919 war Ullmann der Erste, der sich mit dem Haustyp Jurahaus intensiv befasste und sich schon damals für den Erhalt der einmaligen Dachlandschaft einsetzte.

Die Ausstellung dauert bis 22. September, sie ist geöffnet sonntags 14 bis 16 Uhr, mittwochs 9 bis 12 Uhr und freitags 13 bis 16 Uhr.

Einen noch weiteren Blick in die Geschichte wirft Professor Erich Naab am Sonntag, 11. August, um 16 Uhr, wenn er zum "Todesweg der Hexen" im neu gepflasterten Höfchen des Museums Das Jurahaus eine literarische Lesung hält. Auch das heutige Museum trägt Hinweise auf die Hexenverfolgungen im 16. Jahrhundert: Das Metzgerbeil am Türgewände des Handwerkerhauses von 1657 weist vielleicht auf eine Familie hin, deren Mitglieder unter Bischof von Westerstetten weitgehend ausgelöscht wurde. Das himmelschreiende Unrecht der Verfolgungen sollte nicht vergessen werden, heißt es in der Ankündigung. Naab beginnt mit einer kleinen literarischen Lesung. Danach führt er die Zuhörerinnen und Zuhörer auf den Todesweg der Verfolgten, vom Zwinger den etwas beschwerlichen Neuen Weg hinauf zum Galgenberg. Eine Möglichkeit, um aktiv zu gedenken und um die Opfer des Wahnsinns, von damals und heute, nicht zu vergessen. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der KEB Eichstätt statt, sie ist kostenlos.