Spalt
Junge Union fordert grundlegende Erneuerung der CSU

Kreisverbände Roth und Weißenburg-Gunzenhausen verabschieden gemeinsame Resolution und fordern darin Seehofers Rückzug

18.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:26 Uhr

Spalt (HK) Eine Resolution, die eine Erneuerung der CSU und ihrer Führung fordert, haben die Kreisverbände der Jungen Union (JU) Roth und Weißenburg-Gunzenhausen bei einer gemeinsamen Kreisausschusssitzung wenige Tage nach der Landtagswahl gefordert.

"Für eine Partei, die weiterhin den Anspruch hat Volkspartei zu sein, ist es ein katastrophales Ergebnis, das aufgrund vieler hausinterner Fehler und Versäumnisse nach grundlegenden Änderungen in der Partei verlangt", sagte der JU-Bezirksvorsitzende Konrad Körner bei dem Treffen in Spalt.

Auch wenn die CSU im Kreis Weißenburg mit einem Gesamtstimmenanteil von 43,51 Prozent (Roth: 40,8 Prozent) vergleichsweise gut abschnitt, erkannte der Weißenburger JU-Kreisvorsitzende Blenk in diesem Ergebnis einen "letzten Warnschuss der Wähler" und kritisierte allen voran den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer.

Auch Alexander Dobrindt bekam von der JU eingeschenkt. "Wer einen über Jahre planlos schlingernden, erfolglosen Rechtskurs zur konservativen Revolution aufbläst und dann Probleme hat, die Luft wieder abzulassen, hat damit am Ende einzig die Stimmung im glänzend dastehenden Bayern belastet", sagte der Rother JU-Kreisvorsitzende Daniel Nagl.

Einstimmig begrüßen die JU-Kreisausschüsse daher die Forderung nach einem Sonderparteitag. In ihrer Resolution schiebt die JU nach, was sie sich von diesem Sonderparteitag erwartet. Nämlich, dass Horst Seehofer "seine Verantwortung am schwachen Abschneiden der CSU bei der Landtagswahl durch sein Verhalten in den letzten Monaten anerkennt und den Weg zeitnahst frei macht für einen neuen integrativen Parteivorsitzenden". Gefordert wird in der Resolution auch eine erneuerte CSU-Landesleitung, inklusive einer weiblichen Generalsekretärin. Außerdem sollte Franken adäquat berücksichtigt werden, da die fränkischen Abgeordneten die CSU bei dieser Wahl mit ihren Ergebnissen vor Schlimmerem bewahrt hätten. Die "schonungslose Aufarbeitung der Landtagswahl" dürfte auch nicht aus machttaktischen Gründen verschleppt werden.