Roth
Junge Landwirte zeigen ihr Talent

Johannes Lederer aus Kaising gewinnt Berufswettbewerb der deutschen Landjugend auf Kreisebene

09.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:40 Uhr

 

Roth/Kaising (HK) „Grüne Berufe sind voller Leben – Nachwuchs bringt frischen Wind“. So ist der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend überschrieben. Nun ist der Startschuss für die 32. Auflage des Kräftemessens auf Kreisebene gefallen. Johannes Lederer aus Kaising ist der Sieger.

Insgesamt 19 Auszubildende der Landwirtschaft – darunter auch zwei junge Frauen – stellten im Rother Berufsschulzentrum ihre Kenntnisse und Fähigkeiten unter Beweis. Zuerst ging es auf dem Papier um Punkte. Bei der schriftlichen Standortbestimmung des eigenen Wissens galt es erneuerbare Energien und deren Vorzüge aufzuzeigen. Gefragt wurde aber auch nach Sehenswürdigkeiten diverser europäischer Länder und für sie typische Speisen. Kenntnisse über Sozialversicherung und Suchtmittel oder Führerschein und Fahrrad waren hier ebenso von Vorteil.

Der fachliche Teil durfte in den Fragebögen natürlich nicht fehlen. Und so mussten die angehenden Fachkräfte unter Beweis stellen, dass sie Wirkungsweise und Maschinenteile eines Pflugs genauso kennen wie die Faktoren, welche die Milchgeldabrechnung beeinflussen. Den Saatgutbedarf galt es anhand konkreter Beispielzahlen zu berechnen und die Entwicklungsstadien von Getreide klar voneinander abzugrenzen. Die Biologie von Rind und Schwein kam ebenso aufs Tapet.

Schon in diesem theoretischen Teil wurde klar, wie groß die Vielfalt des bäuerlichen Berufs ist. Und die heißt es nach außen zu transportieren, was am Wettbewerb auch gleich eingeübt wurde. Beim Halten eines Vortrags, wobei die Wettkämpfer aus verschiedenen Themen auswählen konnten. Einsatzmöglichkeiten moderner Kommunikationstechnik im Betriebsablauf hieß eines davon. Denn „jeder Landwirt ist heutzutage sein eigener Öffentlichkeitsarbeiter“, wie Thomas Schmidt am Rande der Veranstaltung hinwies. Er ist Kreisobmanns des Bayerischen Bauernverbands und war gemeinsam mit Fachberater Georg Winkler für die Organisation des Kreisentscheids verantwortlich.

An den einzelnen Stationen bewerteten Landwirtschaftsmeister und Berufsschullehrer das Geschehen. Im praktischen Teil mussten die jungen Agrarfachleute Sämereien, Futtermittel und Baustoffe bestimmen und sahen sich zugleich mit einer typischen Alltagssituation konfrontiert: Was tun, wenn während bei der Arbeit am Schlepper ein Elektrokabel streikt? Dann heißt es zügig selbst reparieren, denn viel Zeit bleibt in der Regel nicht. Und so mussten die Teilnehmer in Roth einen Lichtstecker neu zusammenbasteln. Ob sie alles richtig gemacht haben, wurde direkt im Anschluss überprüft.

Ganz offensichtlich gut gemeistert hat diese Aufgabe Johannes Lederer aus Kaising, der gerade sein Berufsgrundschuljahr absolviert. Er konnte das beste Gesamtergebnis einfahren. Ihm folgt auf den zweiten Platz Christian Winter aus Tiefenbach (Thalmässing), der sich derzeit am heimischen Betrieb ausbilden lässt. Rang drei ging an Tobias Götz aus Weimersheim, der zur Fremdlehre in Reinwarzhofen angetreten ist. Für Götz heißt es noch zittern. Denn erst die Gesamtauswertung in allen Landkreisen Mittelfrankens wird zeigen, wer letztlich für den Bezirksentscheid am Mittwoch, 18. März in Triesdorf qualifiziert ist. Die beiden Erstplatzierten haben ihre Tickets nach Triesdorf aber schon so gut wie sicher. Dank zahlreicher Sponsoren konnte am Ende des Kreisentscheids jeder Teilnehmer einen Preis mit nach Hause nehmen – auszusuchen war er in absteigender Reihenfolge.

So konnten am Ende alle zufrieden sein. Denn unabhängig vom Abschneiden der Einzelnen gelang es mit dem Wettbewerb auch dieses Mal, die Motivation zur Weiterqualifizierung zu wecken und das Berufsbild ins Licht der Öffentlichkeit zu tragen – und damit ist schon sehr viel erreicht.