Junge Bürger fordern mehr Verkehrssicherheit

25.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:39 Uhr

Mit Feuereifer beteiligten sich 17 Mädchen und Buben zwischen sechs und zwölf Jahren an der diesjährigen Kindergemeinderatsitzung, zu der Bürgermeister Michael Franken im Rahmen des Ferienpasses in den Sitzungssaal des Rathauses eingeladen hatte. - Foto: Rothe

Reichertshofen (rsb) "Mehr Rücksicht im Straßenverkehr" war kürzlich einer der Kernpunkte einer "Kindergemeinderatsitzung" im Rahmen des Reichertshofener Ferienpasses.

17 Mädchen und Buben von sechs bis zwölf Jahren aus Reichertshofen und einigen Ortsteilen nutzten die Gelegenheit, ihre Anliegen und Verbesserungsvorschläge dem neuen Bürgermeister Michael Franken persönlich zu unterbreiten. Hierzu hatten die "Nachwuchsgemeinderäte" mit ihrem Projektlehrer Rupert Leyrer eine Tagesordnung als Diskussionsgrundlage ausgearbeitet.

Beim Thema Straßenverkehr hatten weder die Mädchen noch die Buben ein gutes Wort für die Autofahrer übrig und forderten vor allem ein härteres Vorgehen gegen Raser und Verkehrsrowdys. Die sechsjährige Anouk Langer zählt hierzu auch die Falschparker im Halteverbot vor der Schule. Mehr Sicherheit auf dem Schulweg durch zusätzliche Zebrastreifen wünschten sich Moritz Blößl (8) in der Münchner Straße (wo dies jedoch von der Polizei bereits als nicht erforderlich erachtet wurde) und Torben Wagner (11) in der Pörnbacher Straße in Langenbruck. Hierzu sagte der Bürgermeister, dass auch die Zebrastreifen von vielen Autofahrern nicht beachtet würden.

Eine weitere Gefahrenquelle besonders für Radfahrer sieht Simone Kukral (11) in den fehlenden Bürgersteigabsenkunken. Nach Aussage des Gemeindeoberhaupts würden diese generell im Rahmen laufender Straßenbaumaßnahmen durchgeführt. Dem Anliegen auf ein Tempolimit im Bereich der Jahnstraße und dem Römerweg will die Gemeinde probeweise durch mobile Randsteine zur Verengung der Straße entgegen kommen. Keine Hoffnung konnte der Bürgermeister dem achtjährigen Florian Mirz machen, der sich für einen Teil der Ganghoferstraße die Ausweisung als "Spielstraße" wünschte. Neben umfangreichen Umbaumaßnahmen sei dies auch aus finanzieller Sicht nicht möglich, da hierfür die Anlieger zur Kasse gebeten werden müssten.

Zu Beginn des neuen Schuljahres regten Bürgermeister Michael Franken und Projektlehrer Rupert Leyrer einen Aufklärungsabend für Eltern an, bei dem besonders auf diese Gefahren hingewiesen werden soll.

Ein weiteres Thema war die Ausstattung von Kinderspielplätzen. In diesem Zusammenhang war Moritz Blößl besonders verärgert darüber, dass die Spielplätze immer wieder durch jugendliche Rabauken verwüstet werden. Wer derlei Beobachtungen mache, dürfe nicht selber den starken Mann spielen, sondern sollte dies unverzüglich der Gemeinde melden oder bei der Polizei zur Anzeige bringen, hieß es in der Runde. Zum Naherholungsgebiet am Heideweiher übte Simone Kukral Kritik an den morschen Bänken. Dabei hielt sie es für sinnvoll, diese aus hygienischen Gründen durch Plastikbänke zu ersetzen.

Den letzten Punkt der Tagesordnung bildete das Thema "Schule". Dabei lag Ruben Wagner (10) aus Langenbruck die Ausstattung des Pausenhofes am Herzen; hier fehle es an Tischen und Bänken. Als alles andere als hygienisch bezeichnete Moritz Blößl die Zustände in den Toiletten des Reichertshofener Schulgebäudes. Hierzu sagte Michael Franken, dass sich durch die Sanierung des Schulgebäudes dieses Thema von selbst erledigen werde.

Abschließend dankte Bürgermeister Michael Franken dem Kindergemeinderat für die vielen guten Beiträge. Er bat um Verständnis dafür, dass auch er nicht alles allein entscheiden könne, sondern es in den meisten Fällen der Zustimmung durch den Gemeinderat bedürfe.