Jugendschutzkonzept beschlossen

10.12.2008 | Stand 03.12.2020, 5:21 Uhr

Allersberg (rm) Das Jugendschutzkonzept, das vom "Runden Tisch Jugendschutzarbeit" erarbeitet worden war, ist mit zwei Gegenstimmen vom Marktgemeinderat Allersberg verabschiedet worden. Es soll künftig allen Veranstaltern an die Hand gegeben werden.

Ziel des Jugendschutzkonzeptes ist, "dem fortschreitenden und unkontrollierten Alkoholkonsum von Jugendlichen entgegenzuwirken", wie es in der Präambel heißt. Das Jugendschutzkonzept hat einen verbindlichen Teil, der die geltenden Jugendschutzbestimmungen enthält. Daneben enthält es zehn Empfehlungen, die den Veranstaltern helfen sollen, jedoch keinen verbindlichen Charakter haben. "Es ist der Versuch, den zunehmenden Alkoholkonsum einzudämmen und die Jugend vor Ort zu schützen", sagte Anne Thümmler vom Kreisjugendring, die das Konzept den Markträten vorstellte und erläuterte.

In der Diskussion gab es jedoch unterschiedliche Ansätze. Schade fand es 3. Bürgermeister Holger Gmelch (CSU), dass diese Vorgaben noch einmal gemacht werden müssten, weil dies bereits geltende Reglementierungen seien. So wende auch die Wasserwacht seit Jahren die Methode von unterschiedlichen Armbändchen an, um die Altersgruppen besser zu erkennen.

Allerdings fragte er nach, ob Aufsichtspersonen in Rucksäcke hineinschauen dürften. Einen Anspruch darauf habe man zwar nicht, aber im Rahmen des Hausrechts könne dann der Zutritt verweigert werden, so Anne Thümmler. Rita Seitz sah das Problem, dass ein Erwachsener alkoholische Getränke an unter 18-Jährige weitergibt. Dieser stehe laut Anne Thümmler dann selbst in der Verantwortung. Seitz hielt zudem ein landkreisweites Konzept für sinnvoller, als dass jede Gemeinde ihr eigenes Konzept entwickle. Gemeindeeigene Konzepte hätten laut Thümmler aber den Vorteil, dass sie besser akzeptiert werden.

Man mache sich mit dem Konzept eher lächerlich, meinte Walter Allgeier (ABF), denn diejenigen, die dagegen verstoßen, wüssten dies und würden auch weiterhin dagegen verstoßen. Und gegen Ausreißer könne man nichts machen. Allgeier berichtete, dass er erst am Weihnachtsmarkt einen Vater beobachtet habe, der Glühwein an vermutlich unter 14-jährige Mädchen weitergab.

Manfred Schroll (CSU) hielt das Konzept dagegen für notwendig. Dann sollte aber auch das Ordnungsamt kontrollieren und Anzeigen erstatten. Es sei auch eine Anleitung für Vorstände, worauf sie besonders zu achten hätten, meldete sich Thomas Schönfeld (CSU) zu Wort.