Regensburg
Jugendliche saufen sich ins Koma

10.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:52 Uhr

Regensburg - Während in Regensburg Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen zunehmen, sind die Zahlen im Landkreis rückläufig: Licht und Schatten zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Die Behörde hat das Trinkverhalten von Jugendlichen unter die Lupe genommen und kommt zu einem gemischten Ergebnis. Während im Landkreis Regensburg das sogenannte Komasaufen deutlich zurückging, ist die Zahl der Fälle in der Stadt Regensburg sogar angestiegen. Im Statistikzeitraum 2018 betranken sich in der Stadt demnach 55 Kinder und Jugendliche derart, dass sie mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus landeten. Eine Zunahme von knapp zwei Prozent zum Vorjahr.

"Komasaufen bei Jugendlichen ist eine gefährliche Tatsache", sagt Gesundheitsexperte Konrad Dörrmann von der DAK in Regensburg. "Alkohol wirkt auf junge Menschen schneller, stärker und länger als auf Erwachsene", so Dörrmann weiter. Viele Jugendliche würden sich überschätzen und glauben, Alkohol gehöre zum Feiern und Spaßhaben dazu. Ein Irrglaube, der für Jugendliche in Regensburg immer häufiger im Krankenhaus endet.

Dabei sind die Warnungen der Experten eindeutig: Im Vollrausch erhöht sich das Risiko, Gewalttäter oder Gewaltopfer zu werden. Betrunkene Mädchen und junge Frauen werden häufiger Opfer sexueller Gewalt. Und die gesundheitlichen Risiken sind zudem enorm: Alkohol schädigt die Organe. Gehirn, Leber, Niere, Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse leiden unter Alkohol. Dazu kommt das Suchtpotenzial.

Grund genug, diesem gefährlichen Trend den Kampf anzusagen. Unter dem Motto "bunt statt blau - Kunst gegen Komasaufen" sind junge Kreative aufgerufen, bei einem Plakatwettbewerb mitzuwirken - im Kampf gegen exzessive Trinkgelage unter Jugendlichen. Alle wichtigen Infos dazu gibt es unter www. dak. de/buntstattblau nachzulesen. Einsendeschluss ist der 15. September.

Im Landkreis Regensburg scheint sich das Bewusstsein in Sachen Alkoholkonsum bereits ein Stück weit geschärft zu haben. Die ermutigende Nachricht der Statistiker: Im Gegensatz zur Stadt ging die Zahl jugendlicher Komasäufer im Landkreis zuletzt um 38,5 Prozent zurück. Eine Zahl, die durchaus Hoffnung macht.

DK

Stefan Schmidbauer