Dollnstein (max) Wenn der Jugendkammerchor Ingolstadt in Dollnstein im Rahmen einer Sonntagsmatinee seine Visite macht, dann ist dieser Auftritt durchaus bemerkenswert. Mit seiner akribischen Vorbereitung und seiner ausgefeilten Intonation sucht der Chor seinesgleichen.
Das ist Chorleiterin Eva-Maria Atzerodt zu verdanken. Was sie aus den jungen Stimmen hervorlockt, ist beeindruckend und ergreifend.
Bei "Die Söhne Jakobs" von Pekka Kostiainen schallten wohlgeformte Klänge durch die Kirche St. Peter und Paul. Das Thema der Passion Christi war an einem sonnig-heißen Julitag scheinbar schwer verdaulich, doch das Stück kam mit einer fulminanten Leichtfüßigkeit daher.
Ein rundes und doch fein gezeichnetes Klangbild zeichnet den Chor aus, niemals aufdringlich, geschweige denn anbiedernd. Geschmeidige Klänge, schwierige Intervalle, Akkorde, Rhythmen, an denen andere Laienchöre scheitern würden, bewältigt der professionell geschulte Chor scheinbar mühelos.
Ausflüge in nordische Chorliteratur eröffneten den Zuhörern neue Horizonte. Das geistliche A-cappella-Werk "Denn er hat seinen Engeln befohlen" von Felix Mendelssohn-Bartoldy sang der Jugendkammerchor mit Leidenschaft und kraftvoller Stärke. Und so tönte nach dem abschließenden mitreißenden Gospel "Daniel, servant of the Lord" (mit einfühlsamen Solo-Einlagen) auch froher Applaus und Jubel durch die voll besetzte Kirche.
Die nächste Sonntagsmatinee mit dem Ensemble "Flautissimae" findet am Sonntag, 31. Juli, um 11 Uhr statt.
