Hilpoltstein
Jugend zeigt ihr Können in voller Montur

Kreisjugendfeuerwehrtag mit vielen praktischen Übungen ging in Hilpoltstein über die Bühne

15.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:47 Uhr
Gar nicht so einfach ist es, einen Feuerwehrschlauch akkurat auszurollen, und das auch noch unter den Augen einer wachsamen Wettbewerbsjury. Beim Kreisjugendfeuerwehrtag müssen viele Fähigkeiten unter Beweis gestellt werden. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Die Jugend ist los: Hilpoltstein ist am Wochenende Schauplatz des großen Kreisjugendfeuerwehrtages gewesen. Die jungen Leute stellten dabei an vielen Stationen eindrucksvoll ihr Können unter Beweis.

Seit Februar waren die mit der Ausrichtung beauftragten Hilpoltsteiner Floriansjünger beschäftigt. Immerhin mussten sie rund 400 Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren ein Wochenende lang beherbergen und wollten allen ein attraktives Programm bieten. Dabei waren die vielen Betreuer und Helfer noch gar nicht mitgezählt. Zu diesem Zweck verwandelte sich die große Wiese hinter der Stadthalle in eine riesige Zeltstadt, wo neben jeder Menge Feuerwehrautos rund 50 Zelte und Pavillons aufgebaut wurden. Auf dem Stadthallenparkplatz befand sich die mobile Führungsstelle, die das THW Hilpoltstein ihren Blaulichtkollegen von der Feuerwehr zur Verfügung gestellt hatte. Dort war quasi das Zentrum des Kreisjugendfeuerwehrtages. "Natürlich hätten wir auch in einer Holzhütte oder einer Umkleidekabine unser Lagebüro aufschlagen können, aber dank unseres freundschaftlichen Verhältnisses zur THW-Ortsgruppe dürfen wir hier ganz komfortabel unserer Arbeit nachgehen", sagte der Kreisjugendfeuerwehrwart Matthias Hiltner erfreut. In der Tat gab es viel zu tun an diesem Wochenende, wobei sich auch die anderen Ortsfeuerwehren aus dem Hilpoltsteiner Stadtgebiet engagierten. Am Freitag und Samstag reisten die Teilnehmer aus dem ganzen Landkreis an und bauten ihre Zelte auf. Insgesamt beteiligten sich 41 jeweils vier- bis achtköpfige Gruppen von 32 Ortsfeuerwehren aus dem gesamten Landkreis, wobei die FFW Obermässing mit vier Gruppen den größten Verband stellte. Darüber hinaus war als externer Gast auch die Feuerwehr aus Schwabach mit von der Partie. Die Frauenquote beim Feuerwehrnachwuchs lag bei 32,5 Prozent, also steckten ein Drittel Mädchen und junge Frauen unter den Helmen. Los ging es dann am Samstagnachmittag mit einer Ortsrallye durch Hilpoltstein, bei der an mehreren Stationen Aufgaben gelöst werden mussten. "Dabei handelt es sich um spaßige Spielchen in Verbindung mit feuerwehrtechnischem Gerät", stellte Felix Stier, Jugendwart der FFW Hilpoltstein fest. Unter anderem wurde mit dem Feuerwehrschlauch gekegelt, ein Hindernislauf mit Bergetuch absolviert, sowie auf dem Stützpunkt des THW das Anheben von Lasten mit hydraulischer Unterstützung als Wettkampf veranstaltet. Ein ökumenischer Gottesdienst mit vorausgehendem Zug zur Stadtpfarrkirche gehörte ebenso zum ersten Tag wie eine Beachparty im Stadtbad, wobei alle Teilnehmer nicht nur kostenlos ins Bad durften, sondern sogar noch eine gute Stunde länger als offiziell erlaubt bleiben durften. Dass sich das Wetter nicht gerade hochsommerlich präsentierte, war für die jungen Feuerwehrleute kein Problem. "Die nehmen das mit Humor, außerdem verfügen ja alle über eine gute Schutzkleidung", meinte Kreisjugendfeuerwehrwart Hiltner.

Während bei den Geschicklichkeitsaufgaben der Stadtrallye keine Feuerwehrmontur vorgeschrieben war - was viele nicht daran hinderte, sie dennoch zu tragen - war die schwere Ausrüstung beim "Spiel ohne Grenzen" am Sonntagvormittag Pflicht. Am Feuerwehrstützpunkt, im Stadtbad und auf dem Bolzplatz Richtung Auhof fanden die Übungen statt, und die Jugendlichen wurden noch einmal richtig gefordert. Dabei galt es unter anderem, ein Männchen aus sperrigen Armaturen zusammenzuschrauben, einen Golfball mit vereinten Kräften durch einen Schlauch zu bekommen - mit Handschuhen keine leichte Aufgabe -, und unter dem Motto "Löschangriff" mit Hilfe rein manueller Wasserpumpen, die auch noch von Hand mit Eimern gefüllt werden mussten, und einer Kübelspritze auf einer Spritzwand ein Loch zu treffen und zu befüllen.

Am Ende wurden die Punkte von der Stadtrallye und vom "Spiel ohne Grenzen" zusammengezählt und die Gewinner ermittelt, denn schließlich wartete auf die beste Gruppe der große Wanderpokal des Kreisjugendfeuerwehrtages, für die Plätze zwei bis zehn gab es etwas kleinere Pokale, gestiftet von den Kreisbrandmeistern und Kreisbrandinspekteuren. Auf dem ersten Platz landete die Gruppe Kammerstein 1, gefolgt von den Gruppen Abenberg 1 und 2, Gastgeber Hilpoltstein landete auf dem neunten Platz. Als besondere Überraschung erhielten alle Gewinner spezielle vom Hilpoltsteiner Designer Ulrich Planer entworfene Erinnerungstäfelchen, die das Hilpoltsteiner Brunnenmännla mit Rauschebart in voller Feuerwehrmontur und mit rotem Hydranten zeigt. Alle Teilnehmer des 38. Kreisjugendfeuerwehrtages bekamen außerdem einen Stoffbeutel mit dem gleichen originellen Motiv.

Tobias Tschapka