Schrobenhausen (spt) Mit drei Meistertiteln erwies sich der BSC Schrobenhausen bei den oberbayerischen Meisterschaften als erfolgreichster Verein.
Für die Bogenschützen des BSC Schrobenhausen begann die diesjährige Meisterschaftssaison mit dem ersten ernst zu nehmenden Wettkampf, der Oberbayerischen Meisterschaft, die in Raubling bei Rosenheim stattfand. Auf Entfernungen von 25 Metern (Schüler B, bis zwölf Jahre) bis hin zu 70 Metern (Erwachsene) mussten 72 Pfeile möglichst genau in die Scheibenmitte, das Gold mit der höchsten Wertung von zehn Ringen, platziert werden. Der BSC, der mit 13 Teilnehmern die zweitstärkste Fraktion bei diesem Event war, konnte wie schon in der Hallensaison mit Meisterehren aufwarten. In den Einzelwertungen gab es drei Meistertitel, einen dritten, zwei vierte, drei fünfte sowie mit den Mannschaften zwei dritte Plätze zu feiern.
Erst im zweiten Jahr betreibt Teresa Koppold den Bogensport. Bei ihrer ersten großen Meisterschaft im Freien hielt sie vom ersten Pfeil an die Konkurrenz in Schach und legte einen fulminanten Start-Ziel-Sieg in der Schülerklasse B hin. Die zweite Starterin des BSC in dieser Klasse, Lea Fischhaber, war an diesem Tag wohl mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden. Sie hatte Riesenprobleme, ihren sonst so sicheren Schießstiel zu finden. Die als große Favoritin gehandelte Edelshausenerin musste mit einem für sie ungewohnten vierten Platz zufrieden sein. Ihr Ergebnis wird wohl nicht für die Qualifikation zur Bayerischen Meisterschaft im Juli ausreichen.
Mit halber Kraft zum Sieg
In der Schülerklasse A standen für den BSC Marina Stiegler, Jonas Kielsmeier, Lea Hellmich und Marius Kechelen an der Schießlinie. Marina Stiegler, die nach langer Verletzungspause und langwieriger Sportgerätumstellung erstmals wieder bei einem Qualifikationsturnier dabei war, merkte man den Trainingsrückstand nur teilweise an. Mit 586 Ringen lag sie zwar noch unter ihrem üblichen Leistungsniveau, doch dieses Ergebnis reichte zur Erringung des Titels leicht aus. Ein tolles Turnier lieferte in derselben Klasse Lea Hellmich ab. 520 Ringe bedeuten einen neuen persönlichen Rekord sowie den fünften Platz in der sehr starken Konkurrenz.
Auf dem Weg nach oben
In der männlichen Fraktion dieser Klasse blieb der BSC fast schon erwartungsgemäß ohne Titel. Jonas Kielsmeier, eigentlich der sportliche Leader in Bayern in der Schülerklasse A, arbeitet immer noch an einer umfassenden Umstellung seiner Schießtechnik, sodass diese Meisterschaft eigentlich nur als Zwischenschritt auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft im September gesehen wurde. Mit 608 Ringen erreichte er den vierten Platz.
Unter unguten Vorzeichen musste Marius Kechelen an diesen Wettkampf herangehen: Sein Recurvebogen ist kaputt, er musste mit einem ungewohnten Leihbogen starten. Mit 470 Ringen und dem 25. Platz zog er sich achtbar aus der Affäre und trug mit dazu bei, dass er zusammen mit Jonas Kielsmeier und Marina Stiegler Mannschaftsbronze holte.
Auf dem Weg zurück in die Spitzengruppe in Bayern bei der weiblichen Jugend befindet sich Ramona Stiegler. Trotz technischer Probleme mit ihrem Bogen kämpfte sie bis zum Schluss um jeden Ring und wurde dafür mit dem dritten Platz belohnt.
Ebenfalls auf dem Weg nach oben befindet sich der einzige Schrobenhausener Compoundbogenschütze, Phillip Seelig. Er sieht sich in seiner Klasse, der Jugend, erfahrenen Schützen gegenüber, gegen die er noch nicht die schießtechnischen Möglichkeiten hat, um weiter nach vorne in der Ergebnisliste zu kommen. Mit dem fünften Rang verbuchte er jedoch einen kleinen Überraschungserfolg für den BSC und mit 542 Ringen einen neuen persönlichen Rekord für sich.
Bei den Erwachsenen waren für den BSC nur Bogensportler aus der Altersklasse Herren am Start. Jörg Rilling, Robert Späth, Peter Greppmair, Siegfried Fischhaber und Hans-Peter Stiegler traten an, um die Norm für die Bayerische Meisterschaft zu erfüllen. Am besten machte das Jörg Rilling, der mit 310 Ringen im ersten Durchgang die komplette Konkurrenz frustrierte und zur Halbzeit mit 22 Ringen Vorsprung das Feld anführte, gefolgt von Robert Späth auf dem zweiten Rang und Siegfried Fischhaber auf dem fünften. Doch im zweiten Durchgang brachen bei allen Schrobenhausener Schützen die Ergebnisse teilweise erheblich ein. Mit 595 Ringen schaffte es Rilling jedoch, den ersten Platz zu halten und wurde Oberbayerischer Meister. Späth wurde mit 560 Ringen auf den fünften Platz im Endklassement zurückgereicht.
Bronze als Trost
Noch schlimmer traf es Fischhaber, der nach 282 Ringen nur noch 244 schaffte und neun Plätze verlor. Zwei konstante Durchgänge mit 267 und 263 Ringen lieferte Greppmair ab und wurde dafür mit dem elften Platz belohnt. Stiegler landete nach ebenfalls schwachem zweiten Durchgang auf dem 19. Platz. Mit der Mannschaft, die taktisch aufgestellt wurde, holten sich dann Fischhaber und Stiegler ihr Trostpflaster ab: Zusammen mit Rilling erreichten sie den Bronzeplatz.
