Fürstenfeldbruck
Jubiläumsschau zur Romantik und Fotos von René Groebli

06.02.2022 | Stand 15.02.2022, 3:33 Uhr
Blick in der Natur: "Der Eichbaum" von Caspar David Friedrich ist ein Highlight der Ausstellung. −Foto: Sammlung Maibaum Lübeck

Fürstenfeldbruck - Weite Blicke auf das Meer, Mondlicht, das durch Bäume schimmert, dunkler Wald, einsame Gebirgslandschaften, aufgewühlte Wolkenformationen. Das Museum Fürstenfeldbruck zeigt anlässlich des 30-jährigen Bestehens die beeindruckende Schau "Der romantische Blick".

Zu sehen sind Werke von Caspar David Friedrich, Carl Rottmann, Franz Ludwig Catel, Johan Christian Dahl - insgesamt mehr als 20 Künstlern aus Deutschland und Skandinavien. Die ganze Palette an Naturempfinden, an existenziellen Gefühlen wie Sehnsucht, Unendlichkeit oder Melancholie zeigt diese Schau, die durch das Pandemie-Erleben und den Ausweg ins Grüne während diverser Lockdowns auch so gut in diese außergewöhnliche und strapaziöse Zeit passt. Aber auch Anstöße für das aktuelle Thema Klimawandel gibt. Wie kann der Fokus auf das Empfinden zum Denkansatz werden für den Umgang mit der Umwelt?

Rund 50 Gemälde hat die Sammlung Maibaum von Lübeck - mit einem Bestand von etwa 500 Objekten von 173 Künstlern - nach Fürstenfeldbruck entliehen, erstmals wird ein so großes Konvolut der selten oder bislang nie ausgestellten Werke in der Öffentlichkeit präsentiert. Eine seltene Gelegenheit, diese naturnahen Werke zu entdecken. Carl Gustav Carus thematisiert etwa den Zauber einer Mondnacht, Carl Blechen weckt den Wunsch nach neuen Welten - mit seinen Ansichten aus Italien, Caspar David Friedrich erklärt die Einsamkeit zum Kult. Dessen Gemälde "Der Eichbaum" ist ein Glücksfall für die Sammlung und ein Highlight der Ausstellung. Das Werk wurde auf einer Auktion als eher unbedeutendes Bild eines Schülers von Jens Juel angeboten. Die sichere Zuschreibung zu dem großen Romantiker gelang schließlich in jahrelanger Detektivarbeit.

Doch Fürstenfeldbruck ist nicht nur wegen der prächtigen Asam-Kiche gleich neben dem Museum und der Romantik-Schau einen Ausflug wert. Zu sehen sind zurzeit außerdem Fotografien des Schweizer René Groebli, mehr als 80 schwarz-weiße, eindrucksvolle Arbeiten aus dem Frühwerk des bedeutenden, heute 94-jährigen Fotografen. Experimentelle Lichtmalereien, Fotos, die während der Suezkrise bei der Schlacht in Ismailia entstanden sind, aber auch Porträts von Charlie Chaplin oder Le Corbusier

DK


Museum Fürstenfeldbruck, Di bis Sa von 13 bis 17 Uhr, So- und Feiertage von 11 bis 17 Uhr: Der romantische Blick, bis 1. Mai. Es gibt Führungen und einen umfangreichen Katalog zum Preis von 19,80 Euro. René Groebli. Early Work. Fotografien 1945-1955, bis 24. April. Ein Band mit den Fotografien ist für 49 Euro erhältlich. Weitere Informationen unter www.museumffb.de.