Großmehring
Jubiläum mit Maibaumaufstellen

Die Grund- und Mittelschule Großmehring feiert am kommenden Samstag ihr 50-jähriges Bestehen

27.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:54 Uhr

Mit Blasmusik bewegte sich zu Beginn des Schuljahrs 1965/66 ein Festzug zur Einweihung der neuen Schule (oben), die bis heute mehrfach erweitert wurde (unten). ‹ŒFoto/Repro: Wallner

Großmehring (DK) Mit einem großen Schul- und Maibaumfest feiert die Grund- und Mittelschule Großmehring am Samstag, 30. April, ihr 50-jähriges Bestehen.

Die Schulgeschichte von Großmehring aber begann bereits vor 360 Jahren. In der Chronik wird ein Schulhaus erstmals 1656 erwähnt, es war zugleich das Mesnerhaus. Im Jahr 1803 zog die Schule in das Peterskirchlein in der Berggasse um. Nach der Säkularisation wurde 1807 diese zusammen mit der Filialkirche Katharinenberg versteigert, um mit dem Erlös neben dem Mesnerhaus ein neues Schulhaus zu bauen.

Man schrieb das Jahr 1860, als der ehemalige Baumeisterhof an der Regensburger Straße gekauft und zu einem Schulhaus umgebaut wurde. 1888 wurde es nochmals aufgestockt. Für über 100 Jahre sollte dies für alle Großmehringer die Schule sein. Als die Schülerzahlen nach dem Krieg in den 1950er Jahren aber immer mehr stiegen und der Unterricht nur mehr mit einem "Schichtbetrieb" aufrechterhalten werden konnte, war die Zeit zum Handeln gekommen.

Am 12. September 1962 fasste der Großmehringer Gemeinderat mit Bürgermeister Johann Schredl an der Spitze den einstimmigen Beschluss, ein neues Schulhaus mit einer Turnhalle auf dem sogenannten Kellerbuckel zu errichten. Nach den Plänen von Architekt Leonhard Obermeyer wurde die Schule bis zum Jahre 1965 fertiggestellt. Die Kosten beliefen sich für zehn Klassenzimmer, Turnhalle und Hausmeisterhaus auf 2,5 Millionen DM. Im Schuljahr 1965/66 folgte am 12. September durch den Regensburger Domkapitular Rosner die offizielle Einweihung.

Bedingt durch die Neugliederung der Volksschulen - Schüler aus Menning und Demling wurden der Volksschule Großmehring zugewiesen - war zu erwarten, dass in den 70er Jahren die Schülerzahlen weiter enorm steigen würden. Bürgermeister Johann Mirbeth und der Gemeinderat beschlossen deshalb schon bald einen zweiten Bauabschnitt. 1971 wurde mit Kosten von 2,85 Millionen DM der Erweiterungsbau mit sechs Klassenzimmern, einem Physiksaal und fünf Nebenräumen fertiggestellt. Um die notwendigen Voraussetzungen für einen angemessenen Schul- und Vereinssport zu schaffen - die alte Turnhalle erwies sich längst als zu klein -, wurde in den Jahren 1978/79 eine Zweifachhalle mit einem unterirdischen Verbindungsgang zur Schule gebaut, die Kosten betrugen bereits 3,5 Millionen DM.

Unter Bürgermeister Horst Volkmer wurden in zwei Abschnitten 1991 bis 1995 und 1996 bis 2001 umfangreiche Sanierungsarbeiten an Grundschule, Hauptschule und Turnhallen getätigt, ehe 2001 der letzte Erweiterungsbau (Aula, Sekretariat, Klassenzimmer) eingeweiht wurde. Die Kosten für diesen Neubau betrugen 5,75 Millionen DM.

Seit 1999 gibt es eine Mittagsbetreuung an der Schule, seit 2009 einen Grundschulhort.

Bedingt durch zahlreiche Schulreformen (sechsstufige Realschule, Mittelschule), gesellschaftliche Werteverschiebungen (Abwertung der Hauptschule) und einen Rückgang der Geburten ging die Schülerzahl im letzten Jahrzehnt in Großmehring stetig zurück, obwohl die Einwohnerzahl anstieg. So kam es 2011 zu einem Schulverbund mit Kösching und Lenting. In diesem Schuljahr werden in Großmehring nur mehr 220 Kinder in zehn Klassen unterrichtet. Erstmals gibt es keine 5., 6., 7. und 8. Klasse an der Schule - ein großer Wermutstropfen im Jubiläumsschuljahr. Bei der 40-Jahr-Feier im Jahr 2006 wurden noch 451 Schüler in 20 Klassen unterrichtet. Die meisten Schüler gab es 1975: 650 Schüler besuchten damals die Volksschule Großmehring.

Die bisherigen Rektoren in der 50-jährigen Schulgeschichte waren Wenzel Brandner (1964-1979), Hermann Schwarz (1979-1998), Josef Bartl (1999-2004), Hermann Färber (2004-2009), Rudi Färber (2009-2013), Gerd Zettel (seit 2014).

Die bisherigen Konrektoren: Hermine Bühl (1970-1984), Hermann Schwarz (2. Konrektor 1977-1979), Josef Bartl (1984-1988), Reinhold Betz (1989-1991), Hermann Färber (1991-1999), Otto Pritzl (1999-2007), Rudi Färber (2007-2009), Christine Schneider (2009-2014), Edgar Mayer (seit 2014).

Viele Projekte, die weit über den normalen Unterricht hinausgehen, wurden in den vergangenen 50 Jahren an der Großmehringer Schule verwirklicht. Als eine der ersten und wenigen Hauptschulen in der Region führte sie lange Jahre regelmäßig einwöchige Skikurse für Hauptschulklassen durch. Weihnachtsfeiern wurden in der Aula und in der Kirche vor vielen Zuschauern abgehalten. Weihnachtspäckchen wurden für die Rumänienhilfe gespendet. Bei Hausmusikabenden konnten die Schüler ihre musikalischen Talente unter Beweis stellen. Zweimal schon war der bekannte Pianist Vardan Mamikonian im Rahmen des vom Ingolstädter Konzertverein ins Leben gerufenen Projekts "Meet the artist - Schüler treffen Künstler" zu Gast. Auch Opa Heinrich sowie Rodscha und Tom hatten schon Auftritte in der Aula. Ein Schulteich und ein Schulgarten wurden angelegt. Die Betonwände an den Turnhallen wurden von Schülern und Lehrern künstlerisch gestaltet. Flohmärkte von Schülern für Schüler fanden jährlich statt. Sogar das Bayerische Fernsehen war schon an der Schule, um 2014 über das Hühnerprojekt der 8. Klasse einen Bericht zu erstellen. Seit 2007 wird alle drei Jahre ein Maibaum im Pausenhof aufgestellt. Deshalb fallen 2016 Schuljubiläum und Maibaumfest zusammen.

Lehrer und Schüler haben unter Leitung von Rektor Gerd Zettel und Konrektor Edgar Mayer für die Jubiläumsfeier, zu der alle ehemaligen Lehrer der Schule und die Schulanfänger von 1965 eingeladen worden sind, ein umfangreiches Programm vorbereitet.

Um 13 Uhr findet in der Pfarrkirche St. Wolfgang ein ökumenischer Wortgottesdienst statt. Mit einem Festzug geht es anschließend zur Schule, wo auf dem Pausenhof ein offizielles Programm mit kurzen Reden der Ehrengäste, Vorführungen der Klassen, Tänze der Trachtlerjugend und Musikstücke einer Blaskapelle stattfindet. Anschließend erfolgt das Aufstellen des Maibaums. Gegen 19 Uhr beschließt ein etwa einstündiges Konzert der Downtown Blues Band (mit Rektor Gerd Zettel) die Feier.

Um das leibliche Wohl der Schüler, Eltern und sonstigen Gäste kümmert sich der Elternbeirat.