Ernsgaden
Jubiläum für den SVE "ein Grund, stolz zu sein"

Gratulanten würdigen bei Festabend zum 70-jährigen Bestehen des Vereins dessen Verdienste und den gesamten Ort

09.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr

Als Gratulanten hatten der BLSV-Kreisvorsitzende Florian Weiß (von links), Vize-Landrat Josef Finkenzeller und Bürgermeister Karl Huber für den SVE-Vorsitzenden Detlef Meier auch kleine Präsente mitgebracht, worüber sich auch die beiden Ehrenvorsitzenden Hermann Schwenderling und Ludwig Schweiger freuten. - Foto: Kohlhuber

Ernsgaden (kog) "Der SV Ernsgaden kann stolz auf seine Entwicklung sein." Mit fast identischen Worten haben am Samstag der stellvertretende Landrat Josef Finkenzeller (FW) und der BLSV-Kreisvorsitzende Florian Weiß dem größten Ernsgadener Verein zu seinem 70-jährigen Bestehen gratuliert.

Der Festabend im Sportheim bildete den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten, die am kommenden Donnerstag mit einem viertägigen Sportprogramm fortgesetzt werden. Zu den Gästen, die der SVE-Vorsitzende Detlef Meier begrüßen konnte, zählten auch seine beiden altgedienten Vorgänger Hermann Schwenderling und Ludwig Schweiger als Ehrenvorsitzende des Vereins. Nach einem gemeinsamen Abendessen ließ Meier die von Höhen und Tiefen geprägte Geschichte des Vereins Revue passieren, und er dankte auch dem Ehrenmitglied Johann Kellerer für seine Mitwirkung an der Gestaltung des Jubiläumsprogramms.

Mit dem Bau der Sportanlagen und des Sportheims seien die Jahre 1973 bis 1979 die "richtungsweisenden" für den Verein gewesen, resümierte der SVE-Vorsitzende, der in diesem Zusammenhang aber auch nachdenkliche Worte fand: Solch eine Leistung wie damals ließe sich heutzutage nur schwer wiederholen, "weil der dafür nötige Zusammenhalt und die Identifikation mit dem Verein nur noch selten zu finden sind". Mit dem Problem, Ehrenamtliche für die verschiedenen Aufgaben im Verein zu finden, sei der SVE aber nicht alleine, so Meier.

Als stellvertretender Landrat wies Josef Finkenzeller in seinem Grußwort auf die große Bedeutung der Vereine hin. Deren gesellschaftliche Aufgaben könnten der Staat, die Politik und deren Gremien nie leisten. Der SV Ernsgaden sei hier "ein positives Beispiel". Mit seinen über 700 Mitgliedern, darunter fast 200 Kinder und Jugendliche, sei er einer der größten Vereine im Landkreis, in seinem Heimatort sei der SVE "eine Institution\". Viele Städte oder Gemeinden wären froh, "einen so beliebten und erfolgreichen Verein zu haben", konstatierte Finkenzeller, der als Präsent den obligatorischen Landkreisteller übergab.

Ins selbe Horn stieß der BLSV-Kreisvorsitzende Florian Weiß, der als Geschenk einen Gutschein zum Kauf von Sportgeräten dabei hatte. Etwa 45 Prozent der Ernsgadener Einwohner seien im SVE organisiert, und über ein Drittel von diesen seien Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene. Trotz seiner 70 Jahre sei der SV Ernsgaden also "ein junger Verein".

Der Sport sei heute nicht mehr nur "die schönste Nebensache der Welt", betonte Weiß. Er sei vielmehr eine starke Säule des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens geworden. "Der Sportverein ist wie eine Sozialstation und in dieser Form auch noch konkurrenzlos" - er leiste "Sozialarbeit zum Nulltarif".

Stemmen könnten Vereine dies aber nur mit Bürgern, "die mehr tun als ihre Pflicht". Und deshalb, so Weiß, gelte es allen zu danken, die sich in den zurückliegenden sieben Jahrzehnten in irgendeiner Form für den SVE engagiert haben.

Dankesworte stellte auch Ernsgadens Bürgermeister Karl Huber (CSU) in den Mittelpunkt seiner Ansprache. "Alle, die zum Blühen und Gedeihen des Vereines beigetragen haben, dürfen sich heute freuen und stolz sein." Eine Herausforderung für die Zukunft werde es zweifellos sein, noch genügend ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden, die bereit sind, ihre Freizeit für den Verein zu opfern, betonte der Bürgermeister und griff so den von Detlef Meier schon angesprochenen Gedanken auf.

Eine weitere Herausforderung sei die Jugendarbeit. Die Jugend sei heutzutage "früher reif und später erwachsen", und sie habe ganz andere und viel mehr Beschäftigungsmöglichkeiten. Im Sportverein könnten sie erleben, "dass man mit Training, Zielstrebigkeit und Ausdauer etwas erreichen kann\". Hier habe der Sportverein eine wichtige öffentliche Aufgabe, betonte Huber, der als Geschenk deshalb einen für die Jugendarbeit zu verwendenden Geldbetrag mitgebracht hatte.