Johanneshaus vor der Rettung?

09.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:40 Uhr

Riedenburg (DK) Die rund 40 Angestellten des Johanneshauses in Riedenburg dürfen auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze hoffen. Die in Hamburg ansässige Firma Opilio Health Care will offenbar als neuer Träger in das Seniorenheim einsteigen.

"Wir sind fest entschlossen, das Haus weiter zu betreiben und alle Mitarbeiter zu übernehmen", erklärte gestern Friedhelm Peil, der für Organisation zuständige Vorstand von Opilio Health Care, auf Anfrage des DONAUKURIER. Selbstverständlich würden auch die Bewohner-Verträge von der Firma Johannes Seniorendienste (JSD), welche das Haus bislang geführt hat, übernommen. Allerdings seien die erforderlichen Verträge noch nicht unterschrieben, sagte Peil. Eine Bestätigung dieser Information durch das Management der Johannes Seniorendienste war gestern nicht zu erhalten.

Langfristige Perspektive

Wie der Opilio-Vorstand weiter mitteilte, könnte sich für das Riedenburger Johanneshaus sogar eine langfristige Perspektive ergeben. Denn seine Firma verhandle mit der Eigentümerin des Gebäudes über einen Verkauf der Immobilie an Opilio. Die Johannes Seniorendienste hatten das Haus in der St.-Martin-Straße bislang nur gemietet. Das in Bonn ansässige Unternehmen hatte am 5. Juli mitgeteilt, dass es die Trägerschaft für das Riedenburger Haus spätestens zum 31. Dezember dieses Jahres abgeben wolle. Die Johannes Seniorendienste hatten das frühere Hotel "Drei-Burgen-Blick" im Mai 1992 nach umfangreichen Modernisierungs- und Umbauarbeiten eröffnet.

Die Nachricht vom Rückzug von JSD hatte bei den 43 Mitarbeitern und den 57 Bewohnern Bestürzung ausgelöst. Bislang ist bereits vier Angestellten gekündigt worden, die anderen bangen um ihre Jobs. Zwar hatte JSD dem Gros der Pflegekräfte angeboten, in ein anderes Haus der Gruppe zu wechseln; doch dazu hätten die Riedenburger Mitarbeiter in ein anderes Bundesland umziehen müssen.

Sollte kein neuer Betreiber gefunden werden, dann müssten auch die Senioren in ein anderes Haus der JSD-Gruppe umquartiert werden. Vor allem für demente Menschen stelle ein solcher Umzug eine enorme Belastung dar, versichert Monika Frahm, die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung im Johanneshaus.

Ganzheitliches Modell

Die im Juni 1996 gegründete Opilio Health Care, die nun offenbar in Riedenburg einsteigt, ist eine Aktiengesellschaft, die Gesundheits- und Sozialeinrichtungen betreibt. Aufsichtsratsvorsitzender von Opilio ist der Mediziner Dr. Jürgen Kummer. Außerdem erstellt die Firma laut ihrer Homepage Analysen zur Wirtschaftlichkeit, Qualität und Prozessorganisation von Gesundheits-Dienstleistern. Weiter ist Opilio auf die Reorganisation von Sozialeinrichtungen spezialisiert und übernimmt bestehende Gesundheitseinrichtungen sowie deren Management.

Die Betreuungs- und Pflegetätigkeit von Opilio erfolgt gemäß der Firmen-Website nach einem ganzheitlichen Pflegemodell, das sich auf Monika Krohwinkel bezieht. Auch die Behandlung von dementen Personen werde nach einer speziell auf sie zugeschnittenen Therapie vorgenommen.