Ebenried (HK) Großer Bahnhof in Ebenried: Johann Betz feierte am Tag vor Heilig Abend seinen 90. Geburtstag. Nachdem sich der Jubilar zeitlebens stark engagiert hatte und das Gemeinwesen mitprägte, fanden sich an seinem Jubeltag zahlreiche Gratulanten ein.
Johann Betz, ein gebürtiger Ebenrieder, besuchte in seinem Heimatort die Schule und erlernte anschließend die Landwirtschaft im elterlichen Betrieb. Zwei Schwestern begleiteten ihn auf diesem Weg. 1939 wurde er zum Wehrdienst eingezogen, erst 1949 kehrte er aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück, nur zwölf Tage vor Weihnachten.
Die Kriegsgefangenschaft nutzte er, um das Bauhandwerk zu erlernen. Er arbeitete in der Landwirtschaft und heiratete 1952 Babette Engelhard, die Nachbarstochter. Drei Mädchen und ein Junge gingen aus der Ehe hervor. Der Bub starb jedoch bereits im Alter von neun Monaten. Heute zählen zu den Gratulanten acht Enkel und drei Urenkel.
Johann Betz engagierte sich stark für den Soldaten-, Krieger- und Kameradschaftsverein Ebenried. 26 Jahre lang bekleidete er das Amt des Vorsitzenden, zuvor war er bereits Stellvertreter gewesen. Besonders lag ihm dabei die Kameradschaft am Herzen.
Der Jubilar widmete sich stark dem gesellschaftlichen Leben in seiner Heimatgemeinde. Für seine Verdienste um den Kriegerverein wurde ihm anlässlich seines Geburtstages das "Große Verdienstkreuz in Gold" verliehen. Eine Wahlperiode lang war er im Gemeinderat in Ebenried tätig und eine Wahlperiode lang war er auch Mitglied der Kirchenverwaltung.
Für den Kultur- und Verschönerungsverein Allersberg, bei dem er ebenfalls Mitglied ist, überbrachte Iris Kraft die Glückwünsche. Ein starkes Engagement brachte er auch im Raiffeisenverein und bei der Raiffeisenbank ein. 1953 übernahm Johann Betz bereits den Vorsitz der Raiffeisenkasse Ebenried als Vorstandsvorsitzender.
"Es war eine schwierige Zeit", erinnert sich der Jubilar, aber auch eine Zeit, in der am meisten Geld von der Raiffeisenkasse für die Renovierung der landwirtschaftlichen Höfe gebraucht wurde. In diese Zeit fiel auch der Neubau des Lagerhauses und der stetige Anstieg der Bank- und Warengeschäfte. Als 1976 die Raiffeisenkasse Ebenried mit der Raiffeisenbank Allersberg fusionierte, kam deshalb ein gesunder und kräftiger Partner nach Allersberg und Hans Betz wurde die Aufgabe des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden übertragen.
Bis 1985 wirkte er in dieser verantwortungsvollen Position. 1979 wurde er aufgrund seiner großen Verdienste um die Raiffeisenbank mit der silbernen Raiffeisennadel ausgezeichnet. Vorstandsmitglied Friedrich Braun von der jetzigen Raiffeisenbank am Rothsee mischte sich deshalb ebenso unter die Gratulanten wie Allersbergs Bürgermeister Bernhard Böckeler.
