Kunst aus der Region
Jochen Hirschinger nutzt Zeit für Ukulele und Kinderlieder

Kultur in der Pandemie: DONAUKURIER-Leser vermissen Liedermacher aus Ingolstadt

03.03.2021 | Stand 23.09.2023, 16:41 Uhr
Jochen Hirschingers Musik passt in keine Schublade. −Foto: Jochen Hirschinger

Wir haben unsere Leser gefragt, welche Künstler sie gerade besonders vermissen. Zahlreiche Namen sind dabei eingegangen. Nach und nach stellen wir einige der Genannten exemplarisch für eine zum Schweigen gebrachte Kulturlandschaft vor.

 

Während der Pandemie ist Jochen Hirschinger nicht untätig: Der Liedermacher aus Ingolstadt nutzt die Zeit, um sich in Videoschnitt- und Musikproduktionssoftware einzuarbeiten. "Ich bin kein Profi, ich mache alles selbst." Er hat ein eigenes Studio und kümmert sich selbst um seinen Auftritt in den sozialen Netzwerken.

Außerdem beschäftigt er sich neben seiner Gitarre nun intensiver mit seiner Ukulele und arrangiert Songs dafür. "Zum Üben brauche ich kein Publikum."

Trotzdem vermisst er seine Zuhörer. "Vor einem Publikum zu stehen, ist etwas anderes, die Live-Spielerei geht mir ab." Schließlich ist die Musik sein großes Hobby. Er genießt es, seine selbstgeschriebenen Lieder zu präsentieren. "Bei jedem Auftritt erlebe ich etwas Positives." Vor allem tritt Hirschinger im Ingolstädter Raum auf - am liebsten auf offenen Bühnen. "Da spiele ich gerne, da muss man nichts organisieren, das ist unverbindlich."

 

Dort fährt er dann sein vielfältiges Musikprogramm auf: Für Hirschinger passen seine Lieder in keine Schublade. Er beschreibt sie grob als "deutschsprachigen Rock und Pop im Liedermachergewand". Er singt von Schornsteinfegern, Urlaub auf den Seychellen, Klopapier-Witzen oder Bärchenwurst. Seine Palette reicht von Songparodien über scherzhafte Lieder hin zu ernsteren Nummern.

Zu einem neuen Spektrum der Kunst inspiriert Hirschinger sein kleiner Sohn: Er arbeitet wegen ihm an Kinderliedern. "Ich habe viele Ideen, da wird in den nächsten Monaten etwas dazu kommen." Er testet momentan verschiedene Stilrichtungen und arbeitet an einem bunten Programm. Die Wirkung der Ergebnisse probiert er an seinem Sohn aus: "Manche Sachen will er hören, manche nicht." Ganz begeistert sei der Kleine von einem Song, der von der Party eines Baggers erzählt. "Den muss ich öfter vorsingen."

Wenn das Infektionsgeschehen Treffen mit mehreren Personen zulässt, möchte Hirschinger noch stärker in die Musik für Kinder eintauchen: Er steht in engem Kontakt mit der Band KizzRock, die Rockmusik für Kinder produziert. "Die Band spielt viel live, das reizt mich. Da möchte ich - wie auch immer - mitmachen."

Denn die Begeisterung, die Fans bei solchen Konzerten aufbringen, ist für Hirschinger besonders: "Der Applaus ist das Brot eines Künstlers." Er freut sich über jeden einzelnen Zuhörer, der die Konzerte von regionalen Künstlern besucht. "Es ist schön, wenn Menschen nicht nur auf große Konzerte gehen, sondern auch die lokale Musikszene unterstützen. Da will ich mich gar nicht vordrängeln: Es gibt viele Andere, die auch Aufmerksamkeit verdienen."

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DK

Laura Schabenberger