Jobcenter verstärkt Betreuerteam

19.09.2008 | Stand 03.12.2020, 5:35 Uhr

Das Malen helfe dem psychischen Gleichgewicht, sagt Erika Hogger, die wegen ihrer kleinen Söhne keine passende Stelle findet.

Ingolstadt (sic) Im Bürokratendeutsch heißen sie beschönigend "unvollständige Familien". Welche Schicksale sich dahinter verbergen, lässt sich nur erahnen. Die Statistik ermöglicht zumindest einen Eindruck vom Umfang der Problematik.

Die Zahl ist hoch: 829 allein Erziehende betreute das Ingolstädter Jobcenter im Mai dieses Jahres (aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor). Der Anteil derer, die berufstätig sind, aber dennoch Arbeitslosengeld (ALG) 2 zum Leben brauchen, beträgt 35,1 Prozent. Im Vorjahresmonat lag der Wert bei 28,6 Prozent. "Eine sehr erfreuliche Entwicklung", sagt Sibylle Zimmermann vom Jobcenter. "Das bedeutet, dass mehr allein Erziehende den Einstieg ins Berufsleben geschafft haben." Das ist eines der Ziele des umstrittenen ALG 2: In kleinen Schritten die Rückkehr auf den Arbeitsmarkt vorbereiten. Oft ist die Mühe nicht von Erfolg gekrönt. Bei der Vermittlung allein Erziehender liegt Ingolstadt immerhin unter vergleichbaren Städten an der Spitze.

Heuer wurde das Jobcenter-Team für allein Erziehende verstärkt: von zweieinhalb auf fünf Stellen. Die Arbeit ist laut Sibylle Zimmermann langfristig angelegt: "Zunächst müssen organisatorische Hürden genommen und die Frauen wieder auf die Füße gestellt werden. Erst dann besteht überhaupt die Möglichkeit einer Integration in den ersten Arbeitsmarkt."