München
Jetzt zählt es

Der FC Bayern startet gegen den FSV Mainz in die erste englische Woche der Saison – mit Martinez?

14.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:04 Uhr

Der 40-Millionen-Euro-Mann Javier Martinez musste nicht zur Nationalmannschaft und konnte sich in München mit Bastian Schweinsteiger einspielen. Ob die beiden defensiven Mittelfeldspieler gegen Mainz nebeneinander auflaufen, ist allerdings völlig offen - Foto: Barth/dapd

München (DK) Es ist Mitte September, die Vorboten des Herbstes sind spürbar. Die meisten Bundesligisten sind spätestens seit Juli wieder im Training. Nach zwei Spieltagen und einer Pokalrunde können erste Trends abgelesen werden. Für den FC Bayern beginnt die Saison aber erst am Samstag so richtig.

„Ich habe das Gefühl, jetzt geht es so richtig los nach dieser Pause wegen der Länderspiele“, sagte Präsident Uli Hoeneß. Und da ist es aus Sicht seines Vereins doch sehr angenehm, dass zum Start bereits sechs Punkte und 9:1-Tore auf der Habenseite stehen.

Der FSV Mainz ist am Samstag (15.30 Uhr) der Auftaktgegner der englischen Wochen, die dem FC Bayern den gewohnten Rhythmus bringen: sieben Partien in 22 Tagen bis zur nächsten Länderspiel-Pause. Für die meisten Profis ist die Spieleflut ein Segen, denn dann gibt es mehr Spiele und weniger Training. Thomas Müller, der „Immerspieler“, sieht das anders: „Ich spiele lieber nur Samstag für Samstag“, sagte er, „dann kann man in der Zwischenzeit auch ein bisschen leben.“

Für andere bietet das Programm der kommenden drei Wochen (gegen Mainz, Valencia, Schalke, Wolfsburg, Bremen, Borisov, Hoffenheim) eine gute Gelegenheit, in Form zu kommen. Die enge Taktung als Hilfe für den eigenen Rhythmus. Etwa für Bastian Schweinsteiger und Javi Martinez. Sie sollen das neue kreative Zentrum des Bayern-Spiels werden. Da sowohl der DFB auf Reha-Patient Schweinsteiger als auch der spanische Verband auf den 40-Millionen-Euro-Mann, der infolge des hektischen Wechsels aus dem Tritt geraten war, verzichtete, konnten sich beide in den zurückliegenden zehn Tagen prächtig aneinander gewöhnen. Auch wenn Martinez noch etwas Rückstand hat, dürfte er gegen die Mainzer sein Startelf-Debüt geben. Zwar zeige der Spanier im Training „immer mehr, dass er ein großartiger Spieler ist“, sagte Trainer Jupp Heynckes am Freitag, gab jedoch zugleich zu bedenken: „Der Integrationsprozess dauert natürlich etwas. Er hat in Bilbao lange nicht mit der Mannschaft trainiert.“ Als Ersatz stünde Luiz Gustavo bereit. Und überhaupt: In den kommenden Wochen werde viel rotiert, kein Wunder – gilt es doch für Heynckes, die 26 Profis im Kader bei Laune zu halten. Für das Mainz-Spiel fallen lediglich die Rekonvaleszenten Mario Gomez, David Alaba und Diego Contento aus. Fraglich sind Toni Kroos (Leistenbeschwerden) und Arjen Robben, der unter der Woche nur individuell trainieren konnte. Doch für Heynckes bieten sich genügend Alternativen im Mittelfeld, etwa der wiedererstarkte Müller („Momentan habe ich einen kleinen Lauf. Und wir wollen in der Erfolgsspur bleiben“) und Xherdan Shaqiri, der in der WM-Qualifikation für seine Schweizer Nationalelf traf.

„Die Mannschaft ist hungrig, sie hat wieder Lust“, betonte Heynckes. Eine perfekte Ausgangslage für ihn. Dazu kommt: Mainz ist ein Angstgegner der Münchener. In der vorherigen Saison endete das Heimspiel 0:0, auswärts verloren die Bayern mit 2:3. Da muss der 67-Jährige keine große Motivationsansprache halten. Von seiner Mannschaft fordert er lediglich, „genauso aggressiv zu Werke zu gehen wie gegen Stuttgart, die Gangart des Gegners anzunehmen und vorne die fußballerische Klasse auszuspielen“. Dann müsste es klappen mit dem „Auftaktsieg“ am dritten Spieltag.