Weichering
Jetzt sprechen die Bürger

Versammlungen in Weichering und Lichtenau: Diskussion über Schulsanierung und vieles mehr

16.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Investition in die Zukunft: Als finanziell bedeutendes Projekt steht in der Gemeinde Weichering derzeit in diesem Jahr die Errichtung einer weiteren Kinderkrippe an. Das war eines der Themen, die Bürgermeister Mack bei den Bürgerversammlungen angesprochen hat - Foto: Beck

Weichering (fli) Das Interesse der Bürger am kommunalpolitischen Geschehen innerhalb der Gemeinde Weichering scheint nachzulassen. 44 Interessierte besuchten die Versammlung in Weichering, nur 34 waren es in Lichtenau.

Bürgermeister Thomas Mack (CSU) freute sich dennoch, dass etliche Besucher erschienen waren, und präsentierte einen detaillierten Sachstand. Derzeit leben in der Kommune 2466 Einwohner, davon 1554 in Weichering und 912 in Lichtenau. Im vergangenen Jahr wurden 21 Babys geboren. Zudem gab es 21 Eheschließungen sowie zehn Sterbefälle. 2013 wurden sieben Bauanträge für Wohnhausneubauten gestellt. Der Verwaltungshaushalt habe sich gegenüber dem Vorjahr um 139 242 Euro erhöht und schloss mit 3,38 Millionen Euro. Dabei zählte der Einkommensteueranteil mit 1,21 Millionen Euro zur Haupteinnahme der Gemeinde. Die Einnahmen aus Gewerbesteuern betrugen im vergangenen Jahr 818 000 Euro, somit 85 000 Euro weniger als noch 2012, erläuterte der Bürgermeister.

Auf der Ausgabenseite hatte Weichering bei der Kreisumlage mit knapp 938 000 Euro die höchsten Kosten zu stemmen. Der Sachaufwand für alle Einrichtungen stieg um 100 000 Euro auf 788 000 Euro. 1,75 Millionen Euro ergab der Vermögenshaushalt. Aus einem Schuldenstand von derzeit 54 000 Euro ergebe sich eine aktuelle Pro-Kopf-Verschuldung von 23 Euro, erläuterte Thomas Mack.

Wegen finanziell bedeutender Projekte in diesem Jahr müsse die Kommune kräftig in die Tasche greifen. Die Errichtung einer weiteren Kinderkrippe am Haus für Kinder in Weichering sowie aufwendige Straßenbaumaßnahmen stünden an. „Die Rücklagen werden schmelzen und die Schuldenlast steigen“, kündigte der Bürgermeister an.

Einige Bürger nutzten in der Versammlung die Gelegenheit, ihre Anliegen vorzubringen. So wünsche sich ein Rentner, vom Gehweg entlang der Ach beim Bahnhof Abzweigungen zu den Nebenstraßen zu errichten, damit die Fußgänger nicht immer die Wiese überqueren müssen. Ein weiterer Bürger empfahl der Gemeinde, „das Konzept seniorengerechtes Wohnen unbedingt zu verfolgen“. Es müsse vermieden werden, dass der Bauträger sein Konzept nur nutze, um Wohnblöcke in der Gemeinde zu platzieren. Ein Alteingesessener wunderte sich, warum die Schule demnächst umgebaut werden soll. Sie sei doch vor zwanzig Jahren umfassend saniert worden. Der Bürgermeister erklärte, dass es sich diesmal um eine komplette Entkernung handele, der ein Neuaufbau samt energetischen Neuerrichtungen folge.

Das gemeindliche Mitteilungsblatt soll verständlicher geschrieben werden. Die Mitteilungen der Beschlüsse aus dem Gemeinderat seien zu „verklausuliert“. Außerdem sollen auch die Beschlüsse aus nicht öffentlichen Sitzungen erwähnt werden. Die Verbindungsstraße zum Lichtenauer Sportplatz birgt in der Kurve ein großes Gefahrenpotenzial. Weil die Verkehrsteilnehmer an dieser Stelle meist die Kurve schnitten, kämen die Fußgänger, die am Straßenrand liefen, in Gefahr. Es gibt dort keinen Gehweg. Eine weiße Markierung wäre an dieser Stelle hilfreich. Da es beim Wertstoffhof regelmäßig zum Verkehrschaos komme, weil die Autos vor dem Gelände parken, bestünde dringend Handlungsbedarf. Optimal wäre eine Einbahnregelung auf dem Wertstoffgelände mit Ein- und Ausfahrt.

Nachdem viele Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht beseitigen, gab es in der Lichtenauer Versammlung einen Aufruf zur Einführung einer Hundesteuer. Die Einführung eines Bußgeldes sei sinnvoller, meinte ein Beamter.